Kreator-Mastermind Mille Petrozza schiebt die Schuld an der harten Zeit für den Metal in den Neunzigern nicht dem Grunge zu. Dies erörterte der Thrash-Metaller in einem neuen Interview mit Kahler Guitar And Bass Bridges. Konkret ging es darum, wie er und seine Band-Kollegen die Neunziger Jahre überlebt haben.
Die richtigen Leute
Darauf entgegnete Mille Petrozza: „Zu der Zeit hatten wir alle Angst. Es war nicht so, dass ich dachte, es sei vorbei. Doch ich erinnere mich daran, wie ich in den Neunzigern versucht habe, eine meiner Jackson-Gitarren zu verkaufen. Niemand wollte sie kaufen. Jeder wollte eine Les Paul oder Fender — etwas Traditionelles… Ich bin so froh, dass die Neunziger Jahre vorbei sind. Bestimmte Metal-Bands sagen immer: ‚Grunge hat den Metal getötet.‘ Daran glaube ich nicht. Ich denke, was ihn getötet hat, waren bestimmte Leute in der Musikindustrie, die den Metal dort nicht mehr haben wollten.
Und heutzutage ist dank des Internets und den Sozialen Medien alles viel globaler. Man kann so viel mehr machen. Wir brauchen natürlich immer noch ein bisschen Industrie. Doch in der jetzigen Zeit sind die Leute, die in den Plattenfirmen arbeiten, Metalheads. Damals waren das hauptsächlich Geschäftsmänner, die nicht wirklich etwas von Musik verstanden — außer, sie verkauften viele Einheiten. So ist es heute um vieles cooler, da sich die Szene selbst erschaffen hat. In der Branche arbeiten Menschen, die die Musik tatsächlich lieben. Daher muss man sich nicht auf Leute verlassen, die einfach nur das lieben, was sich am meisten verkauft.“
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