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Morbid Angel: traditionell anders und umstritten

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In den Neunzigern hatten Morbid Angel als weltweit erste Death Metal-Band einen Majordeal in der Tasche, 1996 kam der Umbruch: Das charismatische Aushängeschild David Vincent verließ die Band nach einigen arg neben der Spur liegenden Äußerungen in diversen Interviews. 2011 ist er wieder mit an Bord. Nichtsdestotrotz dürfte ILLUD DIVINUM INSANUS zum meist diskutierten Album in der mittlerweile 27-jährigen Karriere der Band avancieren.

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Auf den ersten oberflächlichen Blick werden diese neuen Einflüsse sicherlich David untergeschoben, der ja schon bei den Genitorturers, der Band seiner Frau Gen, in einem anderen musikalischen Terrain wildert. Allerdings hört man auch davon, dass Trey Azagthoth ein großes Faible für elektronische Musik bis hin zu extremem Gabber hat. „Stimmt, er hat damit begonnen, solche Elemente einzubringen“, verrät David. „Ich habe nur zwei Songs für das Album geschrieben. Ich mag es, mich stört es in keiner Weise. Ich bin sogar sehr froh darüber, da ich diese neuen Einflüsse als interessant erachte. Ich finde das klasse, weil es anders ist. Ich mag generell Dinge, die anders sind. Ich will nicht immer und immer wieder dasselbe.“ Man kann den getriebenen Künstlergeist förmlich vor sich hin und her zappeln sehen. „Manchmal höre ich Songs von irgendwelchen Bands, die das spielen, was wir schon vor zwanzig Jahren gespielt haben. Das langweilt mich“, stellt der Sänger klar. „Ich will mich nicht dauernd wiederholen. Wir suchen immer nach neuen Wegen und haben definitiv wieder einen gefunden.“

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Auch wenn die Texte von Morbid Angel grundsätzlich einen  philosophisch-satanischen, Lovecraft’schen bis fantastischen Hintergrund aufwiesen, kann man gewisse Teile der aktuellen Ergüsse auch problemlos auf die jetzige Situation auf unserem Planeten übertragen. Hier seien stellvertretend Probleme wie Überpopulation oder der gewissenlose Umgang mit natürlichen Ressourcen genannt. Sind Songs wie ‘Destructos Vs. The Earth / Attack’ oder ‘10 More Dead’ eine Metapher dafür, dass die Erde zurückschlagen wird? „Oh, die Erde schlägt bereits zurück. Und dabei habe ich den Text schon vor dieser schrecklichen Tragödie in Japan geschrieben“, erklärt der Sänger. „‘Destructos Vs. The Earth / Attack’ hingegen handelt von außerirdischen Robotern, welche unseren Planeten für ein Experiment halten. Wir hatten die Chance, uns zu entwickeln, diese aber nicht genutzt. Wir zerbomben uns weiterhin und behandeln uns schlecht, während wir uns über unwichtige Dinge Gedanken machen. Die Roboter entscheiden dann, dass es besser ist, das Experiment zu beenden. ‘Vielen Dank fürs Spielen, Sie haben leider nicht gewonnen. Einen schönen Tag noch.’ Kaputt!“, beschließt David seine offensichtlich von H.G. Wells beeinflusste Geschichte. Ansonsten hält er sich dezent zurück und will dem Hörer die Interpretation überlassen.

Noch deutlich ausführlicher findet ihr die Geschichte in der Juli-Ausgabe vom METAL HAMMER. Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland portofrei für 6,90 Euro per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 06/11“ an einzelheft@metal-hammer.de schicken.

Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

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Six Feet Under: "Chris Barnes ist ein großer Softie"

Alte Kumpels In einem Interview mit Into The Combine sprach der Gitarrist von Six Feet Under, Jack Owen, über seinen Band-Kollegen und Sänger Chris Barnes. Die beiden kennen sich schon seit der Gründung der Todesmetallgiganten Cannibal Corpse und spielen seit 2020 zusammen in der Death Metal-Band. „Er ist ein großer Softie und wie ein Bruder für mich. Aber wenn man ihn nicht kennt, wirkt er ziemlich distanziert.“ Owen erwähnt im Interview außerdem, dass es viele Leute gibt, die sich Barnes gegenüber gehässig im Netz äußern. „Ich denke, es ist ansteckend, online auf jemandem wie ihm herumzuhacken. Das sind Internet-Trolle, die…
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