Man muss schon Teil der letzten, mit Musikvideos gar nicht mehr verwöhnten MTV-Generation kurz nach der Jahrtausendwende gewesen sein, um mit Namen wie ‘Jackass’, der Band CKY oder Jess Margera (CKY-Schlagzeuger und Bruder von Fernseh-Star Bam) etwas anfangen zu können. Bei 96 Bitter Beings handelt es sich jedenfalls um die neue Gruppe, die CKY-Sänger, -Gründer und -Gitarrist Deron Miller fünf Jahre nach der Trennung von seiner Stamm-Band 2011 ins Leben gerufen hat. Nach deren 2018 via Crowdfunding finanziertem DIY-Debüt geht mit neuem Plattenvertrag und SYNERGY RESTORED nun der zweite, breitenwirksamer orientierte Albumanlauf vom Stapel. Musikalisch ist das erwartungsgemäß Ami-Rock-Radio-ambitionierte Material im Fahrwasser von Post Grunge und Alternative Metal angesiedelt und überrascht – als einziger Sympathiepunkt – mit gelegentlichem Dark Wave-Einfluss, der dann aber wiederum gar nicht zum restlichen Skate-Fun-Verständnis-Rock passt.
🛒 SYNERGY RESTORED bei AmazonSo kann man sich beim Hauptgitarrenmotiv von ‘Wish Me Dead’ den Vergleich nicht verkneifen, besagtes Riff klinge so, als hätten sich The Cure über Bloodhound Gangs ‘The Bad Touch’ hergemacht – allerdings nicht, ohne zuvor Danko Jones um etwas Phrasierungs-Input gebeten zu haben. Gesichts- und identitätsloser Alternative Rock für ewige Baggy-Pants-Träger mit Gatorate-Spender im Fitnesskeller und Puddle Of Mudd sowie der kompletten Drowning Pool-Diskografie auf der Workout-Playlist. Bitter.
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