Es bleibt auch beim dritten Studiowerk dabei: So zwingend wie in ‘Splitter von Granaten’ hat die Band um Ex-Frau Potz-Frontmann Felix Schönfuss den Mittelfinger nie mehr in die Wunde gerammt – auch wenn es sich die Kölner natürlich vorgenommen haben. Doch auf TWIST bleibt es oftmals bei nett gemeinten Song-Ansätzen, denen der ultimative Kniff dann meist fehlt, wie zum Beispiel bei der unausgegorenen Anti-AfD-Pianoballade ‘Die Lösung für deine Probleme’. Dass das Quintett nicht mehr nur puren Punk Rock anreicht, sondern im eklektischen Stil von gewissen Halbgöttern in Weiß seine musikalischen Fühler gekonnt ausstreckt, hat damit nichts zu tun.
Im Vergleich zu Die Ärzte mangelt es einfach ein wenig an Esprit. Songs wie ‘Unter meinem Fenster’, ‘Wir sind zusammen’ oder ‘Range Rover’ sind letztlich zu offensichtlich und bieten zu wenig Ebenen. Über alle Kritik erhaben dagegen ist die herrliche Onkelz-Persiflage ‘Unangenehm (feat. Wutgruppe 0)’. Adam Angst scheint es, wie eingangs erwähnt, mehr zu liegen, voll auf die Kacke zu hauen als augenzwinkernd-raffinierte Gesellschaftskommentare abzugeben.
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