Metal Hammer
Spieltag in der Alte Herren-Liga: Deep Purple sind ohne ihren etatmäßigen Linksaußen Ritchie Blackmore angetreten, da der sich mit einigen Jungspunden nochmals als Rainbow in der Champions League tummelt. Es entwickelt sich dennoch ein gefälliges Spiel, bei dem alles auf Libero Ian Gillan zugeschnitten ist. Gänzlich ohne Hetik und übertriebene Härte, aber auch ohne neue […]
Diese Band ist unbestritten ein Synonym für das Label ‚Kritikerlieblinge‘. Was wurde seinerzeit nicht alles über das furiose Dream Theater-Debüt geschrieben, die Palette reichte von „genialer als Rush“ bis „Wahnsinn“. Dream Theater sind sowas wie der – in dieser Zeiten wohl noch überlebensfähige – ‚amerikanische Traum‘ unter den Progressive-Bands. Gewohntermaßen technisch und melodisch versiert, ein […]
„Motherfucker!“ Auch Zack De La Roche, Sänger dieser neuen Combo aus „Los, angel’es!“ scheut sich nicht, anstößig zu werden. Ob ihm damit auch der gleiche Medienrummel wie letztens Prince mit seiner Single ‚Sexy Motherfucker‘ zuteil wird, darf bezweifelt werden. Dennoch eilte den Maschinenrebellen bereits so einiges an Vorschußlorbeeren voraus, und es war wohl kaum ein […]
"Sollte jeder gehört haben". Hat jeder gehört, lieber Robert. Bis zum geht nicht mehr. Trotzdem: beide Daumen hoch für diese vorweggenommene Marktanalyse.
Tracks: Power Of Equality, Suck My Kiss, If You Have To Ask, Breaking The Girl, Rightous And The Wicked, Apache Rose, Naked In The Rain, Under The Bridge, Give It Away, Blood Sugar Sex Magic, Mellowship Slinky, Funky Monks, My Lovely Man, Greeting Song, I Could Have Lied, Sir Psycho Sexy, They’re Red Hot Produzent: […]
Tracks: Arise, Dead Embryonic Cells, Desperate Cry, Mlurder, Subtraction. Altered State, Under Siege (Regum Irae), Meaningless Movements, Infected Voice Produzent: Scott Burns Urspungsland: Brasilien Studio: Wo wohl? – Morrisound Studio. Tampa, FL Die brasilianische Band Sepultura gehört nicht nur meiner Meinung nach zu den ganz wenigen Acts, die am ehesten in der Lange sind, am […]
Nachdem die SPIRITUAL HEALING von Death gerade ihren Stammplatz auf meinem Plattenteller verloren hat. macht sich jetzt ein neuer Death Metal-Monolith dort breit. Das Debüt der Schweden Entombed, LEFT HAND PATH, ist da und hat all die zarteren Töne, die in meinen Alltag zurückkehren wollten, mit einem Schlag unhörbar gemacht. Wie flüssiges Gold, das sich […]
Wenn es eine einzige Platte gibt, deren Veröffentlichung ich mit Spannung entgegengeblickt habe, dann ist dies das neue Unding der besten, talentiertesten und innovativsten Death Metal-Band aller Zeiten: Death! Hinter Chuck Schuldiner und seinen Schergen müssen sich selbst die mächtigen Slayer mit dem zweiten Rang begnügen, wenn meine ewige Bestenliste gefragt sein sollte. Seien wir […]
Wenn, ja wenn dies wirklich die letzte Alice In Chains-Scheibe sein sollte, dann haben die vier definitiv NICHT auf die Charts geschielt, sondern zwölf Songs eingespielt, mit denen sie selbst zufrieden sein können. Den kommerziellen Aspekt von DIRT findet man nämlich bei diesem selbstbetiteltem Album fast überhaupt nicht. ALICE IN CHAINS ist musikalisch eine Mischung […]
Zu Beginn der Eighties schien bei AI :e Cooper die Luft raus zu sein. Die Kreativität der Seventies, in denen ei%ls unfehlbar galt und sich Klassiker wie BILLION DOLLARS BABIES, WELCOME TO MY NIGHTMARE oder FROM THE INSIDE mühelos aus derfi Ärmel schüttelte, war plötzlich und unverhofft flöten gegangen. Substafizverlust des höchsten Grades, dokumentiert durch […]
„Wir klingen nicht wie Ruäh! Gitarrist John Petrucci wehrt sich entschieden gegen jeden Vergleich mit besagter Band. Und seine Ablehnung ist durchaus berechtigt. Dream Theater weist nur iehr oberflächliche Gemeinsamkeiten mit Rush auf. Wenn schon Vergleiche, dann eher mit The Nice, den frühen Kansas oder Emerson. Lake & Palmer. Charlie Dominisi (v) John Petrucci (g), […]
Das ist sie also, die Scheibe, auf die Millionen Def Leppard-Fans vier Jahre lang gewartet hatten. HYSTERIA. Nun, Hysterie brach bei uns zunächst nicht aus, als das Advance Tape ins Haus flatterte und sich die gesamte Redaktion einträchtig vor der Haus-PA versammelte, um dem Werk zu lauschen. Klüssener gähnte. Kerzel verließ den Raum vorzeitig. Thrasher […]
Immer und immer wieder wurde der Release verzögert; bis zuletzt stand nicht fest, welches Label sie in Europa vertreiben würde, und zwischenzeitlich hieß es sogar, sie würde dieses Jahr überhaupt nicht mehr erscheinen. Jetzt ist sie also doch draußen: Haben Slayer Kompromisse gegenüber ihrer Plattenfirma gemacht? Sind sie langsamer, geschliffener oder gar kommerzieller geworden? Nichts […]
Neben ANIMALINSTINCT von David Fricke (1987) wohl die einzige in den letzten Jahren erschienene Def Leppard-Bio (236 Seiten, 48 DM), die man locker runterlesen und sofort verstehen kann; wobei Autor Dave Dickson mehr erzählt als analysiert und die Fakten für sich sprechen läßt (Fricke verhält sich zu Dickson dabei logischerweise ungefähr wie Grass zu Konsalik, […]
So zäh, wie manch Uneingeweihter diese Platte empfinden mag, war für die Freunde der Band die lange Wartezeit. Hauptunterschied zwischen THE SILENT ENIGMA und dem Vorläufer SERENADES ist die Eliminierung von Danny White, bis dato Sänger. Das Singen besorgt jetzt Gitarrist Vincent Cabanagh, der stimmlich klarer und sehr männlich rüberkommt, ganz ohne krause Kehlkopfgräusche; inhaltlich […]
Die Barden der individuellen Apokalypse sind sie, ihr pandämonischen Death Metal-Orgien blutdurstige Hymnen einer zerfallenden Gesellschaft: At The Gates haben schon drei Alben lang aus drogenvernebelten Gedankenspiralen einen beeindruckend originellen Klangsturm entfesselt, und nach dem mit sechs neuen Songs doch etwas mageren Vorgänger TERMINAL SPIRIT DISEASE kommt SLAUGHTER OF THE SOUL wieder prall und saftig […]
1a-Dreadlockmosh aus Kalifornien. Und so wie die dicken Rastazöpfe unter selbstgehäkelte grün-gelb-rote Topflappenmützen gequetscht werden, wird das Köpferl von der extrem breitarschigen Musik der Deftones zwischen die Pobacken geklemmt. Die wissen, wie man Bad Brains schreibt, Heimet buchstabiert und und Rage Against The Machine ausspricht. Sehr fett, sehr smart, sehr gut.
Ausnahmsweise ist mal jetzt nicht „Schluß mit lustig“ sondern „Schluß mit seriös“: Sicher, man muß sich erst mal durch das knapp halbstündige Monumental-Titelwerk dieser ,EP‘ (die immerhin auf eine Spielzeit von einer Stunde kommt) kämpfen, um in den Genuß der Fun-Seite der Theatralischen zu gelangen: Was hier kreuz und quer durch den Gemüsegarten gecovert wird, […]
Mensch, was hatte ich mich auf dieses Comeback nach fünf Jahren gefreut! Und jetzt? Nach dem zigsten ‚Durchgang muß ich leider sagen, daß Y&T anno ’95 (Dave Meniketti, Phil Ken-Inemore, Stef Bums, Jimmy De Grasso) jnicht mehr das sind, was sie einmal, Antang der 80er, waren (höre EARTHSHAjKER, BÜCK TIGER, MEANSTREAK). Zwar singt Meniketti immer […]
Der Befreiungsschlag von Nirvanas Dave Grohl, der das Schattendasein auf dem Drumschemel gegen die strahlende Existenz eines Frontmanns (v,g) und Songwriters eingetauscht hat. Griffiger straighter Rock mit teilweise heftigen Anleihen bei Grohls vorheriger Band, allerdings ohne jemals deren Magie zu erreichen. Nirvana eindimensional, manchmal. Mit viel Melodie, allerdings ohne große Höhen und Tiefen. Dafür erfrischende, […]
„… hass schwarz und schwer hass tot und leer…“ (in originalgetreuer radikaler Kleinschreibung aus ‚hast du geglaubt‘) – das übliche Problem: Abiturientenlyrik oder postmoderner Dekonstruktivismus. Oomph! machen es einem nicht leicht auf ihrem dritten Album, kombinieren gewohnt locker Breitband-Metalriffs mit pluckernden EBM-Marschrhythmen, sind auf jeden Fall immer noch nicht die DAF des ’neuen deutschen metallwunders’… […]
Zehn Jahre sind seit Gary Moores RUN FOR COVER vergangen. Zehn Jahre Musikentwicklung, die der schwedische Wahlamerikaner John Norum (Ex-Europe-Gitarrist) gnadenlos verdrängt hat. Bis auf den Opener ‚Inside‘, der ein etwas blutarmer Versuch ist, ‚moderne‘ Einflüsse zu verarbeiten, kommt sein drittes Soloteil ohne großen Schnickschnack daher. Norum und Ex-Baton Rouge/Blue Murder-Recke Kelly Keeling wechseln sich […]
Hm… Über 70 Minuten Musik, teils produziert von Peter Collins, teils von Jon Bon Jovi und Richie Sambora, verpackt in 14 Songs, von denen allerdings mindestens acht Balladen sind; wobei das Strickmuster seit ‚Bed Of Roses‘ und ‚Always‘ sattsam bekannt ist. Verkaufsargumente, sprich Radiosingles, finden sich also genug (This Ain’t A Love Song‘, ‚Hearts Breakin‘ […]
Nachdem von der Band mittlerweile nur noch ein Mitglied auf freiem Fuß ist (der Rest büßt derweil für diverse im Umfeld des Euronymous-Mordes ans Tageslicht gekommene Untaten), erscheint es nun endlich, das erste vollständige Album der norwegischen Black Metal-Fürsten Emperor. In The Nightside Eclipse ist der bis heute beeindruckendste Beweis für die Faszination, die diese […]
Das genau war es offensichtlich, was Blind Guardian gefehlt hatte: die Risikobereitschaft, sich produktionstechnisch in berufene Hände zu begeben. Teure fünf Monate werkelten Hansi Kürsch & Co. in den dänischen Sweet Silence Studios mit Chefdenker und lenker Flemming Rasmussen. Und der Mann kitzelte eben jene restlichen zehn Prozent aus der Band heraus, die früher irgendwie […]
Der Meister des Langholzes läßt sein Instrument wieder sprechen. Ansonsten aber auch niemanden. Lediglich auf ‚Ya Yo Gack‘ kommt der Vai’sche Nachwuchs zu Wort und duelliert sich mit Papa’s Alarmaxt. Daneben gibt es sechs weitere Instrumentalsongs zu bewundern, auf denen Vai erneut seine ungeheure Virtuosität dokumentiert. ‚Kill The Guy With The Ball‘ lebt z.B. von […]
Es gehört ein ganzes Stück Selbstbeherrschung dazu, Machine II Machine rein musikalisch zu betrachten. Kurz bevor ich diese Kritik in den PC einhackte, präsentierte sich die Düsseldorferin in schon fast gewohnt unsicherer und hypernervöser Art und Weise in der RTL-Nachtshow. Mutig dagegen kommt sie auf ihrem neuen Album daher. Wie der Titel es andeutet, handelt […]
Sie werden auf einem ganz langweiligen Weg langsam die Superstars der norwegischen Black Metal-Bewegung. Immortal touren regelmäßig, veröffentlichen konstant neue und bessere Platten und werden nicht von irgendwelchen Gesinnungsgenossen ermordet. Kein Spott, sondern Tatsache. Battles In The North ist dicht wie nie am Schwarzschildradius (d.h. dem Punkt, wo ein schwarzes Loch alles in sich einsaugt) […]
Als wenn es für Aerosmith-Fans nicht schon genug Zusammenstellungen ihrer Helden geben würde… Und doch ist Box Of Fire ein Unikum, denn sie enthält alle zwölf CDs der Jungs, die seinerzeit über Columbia veröffentlicht wurden. Sämtlich im Original-Artwork, jedoch verpackt in einen schicken Pappschuber und 20-Bit digital remastert – was den Sound auf den neuesten […]
Eigentlich hätten Aerosmith nach THE MAKING OF PUMP aufhören sollen, Home-Videos zu machen. Kann ja nur noch schlechter werden… Außerdem gibt es MTV und die elendig langen soundso-, Weekends‘ mit spezieller Zielgruppendauerbeschallung. Da bleibt kein Auge trocken. Braucht man deshalb überhaupt noch Video-Zusammenstellungen wie BIG ONES YOU CAN LOOK AT? In diesem Fall ja. Denn […]
Aerosmith sind DAS Phänomen der vergangenen Dekade. Und dabei waren sie noch zu Beginn der Achtziger dermaßen ultra-out, toter ging’s nimmer. Das einstmalige Flaggschiff war abgetakelt, die Bandmitglieder physisch ausgebrannt und psychisch heruntergewirtschaftet. Ihr Comeback 1985 mit dem schwachen DONE WITH MIRRORS-Opus glich noch einer Selbstkarikatur und entpuppte sich folgerichtig als kommerzieller Mega flop. Ab […]
Nach der zumindest mich etwas enttäuschenden VIKINGLIGR VELDI-Platte liegen die norwegischen Odin-Kultisten Enslaved wieder auf Kurs. FROST beginnt da, wo man zuletzt aufhörte, löst sich aber mit fortschreitender Spieldauer rasch aus den recht eindimensionalen Schnell-Brutal-Schemata des Black Metal. Mit dem eher ‚folkoristischen‘ ‚Yggdrasil‘ kehren sie zurück in die seit der Split-LP mit Emperor von mir […]
Natürlich kann keiner verlangen, daß depressive, schicksalsverbundene Menschen andauernd Platten veröffentlichen. Dennoch ist es im Fall von Anathema ein wenig so, daß ihr Zug im Herbst 1994 schon ein wenig abgefahren aussieht. Anders gesagt: PENTECOST III, die neue, fünf Songs und um die 40 Minuten Musik umfassende Mini-LP, stellt kaum einen Fortschritt gegen das letztjährige […]
Harter Brocken, den uns die fünf Amis wieder mal präsentieren… Doch wer dem 75minütigen Studio-Release Numero drei erst einmal die nötige Zeit gibt, dem werden sich mit dem Gros der zum Teil erstaunlich eingängig gehaltenen elf Songs Freunde fürs Leben erschließen. Mir z.B. haben es das auf einer ungewöhnlich schweren Rhythmik basierende The Mirror‘ (wahrscheinlich […]
Zweifel komplett ausgeschlossen! Jeder Hund hat seinen Tag (‚Dogs Day‘), so auch die Köter von Jingo De Lunch. Endlich, könnte man seufzen. Nach dem emergetischen Debüt und dem grandiosen Nachfolger AXE TO GRIND, juckelte die Kreuzberger Band stets haarscharf dran vorbei. Beim ersten Hören klasse, doch mit deutlichen Abnutzungserscheinungen. DEJA VOODOO wirkt dagegen zwar zunächst […]
Schwachsin – solche Superlative wie im Falle Machine Head: „Das härteste Debüt aller Zeiten!“ Alleine der Drum-Sound von Jag Panzer dürfte da ein gehöriges Wörtchen mitzureden haben, denn die Wucht der präzise angeschlagenen Becken und Felle steht dem der letzten Pantera-, Machine Head- oder Metallica-Veröffentlichungen in nichts nach! Und als eine Art Debüt dürfen wir […]
Maiden rules! Jedenfalls sind die vier Youngsters (Durchschnittsalter: gerade so 16 Jährchen!) von Edguy eindeutig von den frühen Eisfemen Jungfrauen beeinflußt worden. Zumindest die Gitarren- und Bassläufe dürften ein Dave Murray beziehungsweise Steve Harris in jenem erwartungsfreudigen Alter auch nicht entschieden besser hinbekommen haben. Und Stücke wie ‚I Hate You Too‘ oder ‚Evil Minded‘ würden […]
Ihr Beitrag zur gandiosen Split-LP mit Emperor war für mich immer so etwas wie das heimliche Highlight: Nordische Mythengesänge über dräuendem Black Metal, vermengt mit an Pan.Thy.Monium erinnernden avantgardistischen Sprengsein. Enslaveds erstes vollständiges Werk ist da ein wenig enttäuschend, denn wo früher die schon immer langen Songs mit vielen interessanten Facetten aufwarten konnten, regiert jetzt […]
At The Gates bleiben auf Kurs! Überraschend schnell nach dem letzten Album WITH FEAR I KISS THE BURNING DARKNESS legen sie nach, um, so Sänger Tomas Lindberg, „das sagenhafte neue Bandgefühl mit unserem neuen Gitarristen der Welt mitzuteilen“. Der Wunderknabe heißt Martin Larsson, war früher bei House Of Usher, und obwohl er songwritermäßig sehr wenig […]
Alice is back! Mit einem (Konzept-)Album, wie wir’s seit WELCOME TO MY NIGHTMARE nicht mehr gehört haben. So schlüssig wie das Image des Pfarrersohnes Vincent Furnier, allerdings mit anderen Themen als früher (siehe auch Story). Alle zehn Songs sind Cooper-Klassiker, um Ecken erdiger als die CDs davor und selbst nach mehreren Wochen Hörgenuß immer noch […]