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Alcest SPIRITUAL INSTINCT

Shoegaze, Nuclear Blast/Warner (11 Songs / VÖ: 25.10.)

6/ 7
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Wie so viele Bands vor ihnen, schienen sich auch Alcest weg von der harschen Romantik ihres Debüts SOUVENIRS D’UN AUTRE MONDE hin zu progressiveren und sanfteren Klängen zu entwickeln. Ihr großartiges viertes Album SHELTER aus dem Jahr 2014 schien diesen Wandel sehr zum Unwillen einiger früher Anhänger zu bestätigen. Doch Band-Kopf Stéphane „Neige“ Paut bewies nur zwei Jahre später mit dem Nachfolger ­KODAMA, dass er sich in keine Schubladen stecken lässt und reaktivierte bei generell gesteigertem Härtegrad wieder seine schroffen Gesänge. Auf seinem neuesten Geniestreich SPIRITUAL INSTINCT scheint der Franzose noch einige Schritte weiter zurückzugehen und spendiert sogar gelegentlich finsteres Kreischen.

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Beim ersten Hören wirken die aktuellen Songs erdiger und rauer – so wie vor mehr als zehn Jahren. Doch bei intensiverem Lauschen zeigt sich, dass Neige seiner Musik eher einen schwarzen Tarnanstrich verpasst hat. Unter der knackigen Kruste verbirgt sich eine bunte Wundertüte aus musikalischer Vielschichtigkeit und reifer Emotionalität. Es ist das nie peinliche Gefühlvolle, die verträumte Melancholie, der verhaltene Zorn, die ewige Sehnsucht, die Alcest auszeichnen. SPIRITUAL INSTINCT verzaubert mit emotionalem, intelligentem Metal, der jederzeit ebenso hin- wie mitreißend wirkt.

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