Valhalla, Dämonen, Brothers and Sisters of Steel, auf nach Fernost! Schon das epische Intro ‘Cry For Help’ macht klar, dass die beiden Metal-Fanaten Tim „Tetzel“ Schmidt (Asenblut) sowie Antonio Calanna (Devicious) weiter für das Gute in der Welt die Äxte (oder, um im Kontext des Albums zu bleiben: die Samuraischwerter) schwingen. Der Soundtrack zu diesem manchmal leicht überdreht wirkenden Adrenalinszenario nährt sich aus der Männerbrust von Powerwolf, Lordi (wenn Tetzel seine raue Stimme erhebt) und natürlich Manowar. Das Debüt LEGENDS weckte bei mir zu oft schunkelnde Erinnerungen an den ‘ZDF-Fernsehgarten’ – in dieser Richtung stellt das zweite Album eine Steigerung dar. Speziell die schnellen Nummern ‘The Way Of The Samurai’, ‘When Monsters Roar’, ‘Valkyries In The Sky’ (mit unter anderem Burning Witches-Sängerin Laura Guldemond) und ‘Welcome’ lassen die Fäuste in die höhere Etage fliegen – genau die Reaktion, welche All For Metal laut eigener Aussage bei der Zielgruppe hervorrufen möchten.
Die Balance zwischen Schwert und Schwof fällt also besser aus als zuvor, trotzdem rutscht bei diesem Drahtseilakt zu viel Material auf der epischen Panade weg. Das ist des Süßen einfach zu viel. Dafür punktet die Band mit der Idee, fernöstliche Akzente in ihre Lieder einzubauen, um die Geschichte abwechslungsreich und authentisch erzählen zu können. GODS OF METAL (YEAR OF THE DRAGON) ist kompositorisch ein richtiger und konsequenter Schritt, auf den aber hoffentlich noch weitere folgen werden.
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