Alunah haben in den letzten Jahren ihre Fan-Gemeinschaft geteilt: Einerseits haben sie mit Siân Greenaway eine neue, irre talentierte Sängerin in ihre Reihen aufgenommen und sind zusammen mit ihr ebenfalls neue musikalischen Wege gegangen, andererseits haben sie dafür ziemlich all ihre ursprünglichen Doom-Wurzeln in den Wind geschossen. Statt in zartbitterem Doom, Dramatik und Druckkraft verliert sich die aus der Sabbath-Heimat Birmingham stammende Band in Paisley, Patschuli und Psychedelia. Und, ganz ehrlich: Das ist in ihrem Fall auch völlig in Ordnung. Dank Greenaways kraftvoller und charakter-
starker Stimme sowie dem ausgefeilten, mit vielen Instrumenten spielendem Songwriting hat die Band ungemein an Authentizität und Ausdruck gewonnen.
Klar sind die Flöten- und Akustik-Passagen manchmal etwas drüber und gehen schon ein wenig in Richtung Möchtegern-Sixties-Kitsch, aber da alle Beteiligten genau zu wissen scheinen, was sie tun und nicht nur versuchen, irgendeinem gehörten Klang hinterherzueifern, funktioniert das spitzenmäßig. Es ist an keiner Stelle albern, und das ist bei dieser Art von Kaleidoskop-Romantik selten. Jeder Song hat einen ganz eigenen Stil, der mal verspielt, verträumt, oder auch mal mal rockiger rüberkommt. Und für alle, die ganz ohne tiefergestimmte Riff-Action nicht leben können, gibt es auf jeden Fall wieder mehr metallische Momente zu finden als noch auf STRANGE MACHINE.
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