2017 gegründet und seit Kurzem bei Lifeforce unter Vertrag, tun sich die Finnen Atlases mit ihrem zweiten Werk WOE PORTRAIT als interessante Newcomer hervor. Das Album beginnt – dem Titel entsprechend – mit einer mächtigen, alles verschlingenden Death-Doom-Wand, öffnet ab ‘Halos’ aber auch Raum für sanfte, teils sphärisch klingende Ambient-Passagen mit zurückhaltendem Klargesang. Ein spannender Zwitter, der besonders gut klingt, wenn der Doom sein abgründiges Wesen voll entfaltet und die ausgeprägten Ruhephasen effektreich kontrastiert.
🛒 WOE PORTRAIT bei AmazonBesonders deutlich wird dies beim teils verhaltenen, dann wieder spannenden Doppelstück ‘The Unsung Lament’, bei dem Klargesang eine wichtige Rolle spielt und den ausladenden Komplex dichter und irgendwie versöhnlich wirken lässt. ‘Phoenix Trail’ und ‘Solarist’ zelebrieren Wucht und Zurückhaltung dagegen lieber getrennt (nacheinander und ummantelnd), statt beide Disziplinen zu verbinden. Mit dieser unterschiedlich ausgespielten Kunst zeigen Atlases großes Potenzial als Grenzgänger zwischen den Welten – der Hörer muss sich aber auch auf diesen Dualismus einlassen.
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