Fast könnte man meinen, Bask wären in den Sphären anderer Dimensionen zu Hause und nicht in North Carolina. Musikalisch bewegen sich die fünf Herren mal hier, mal dort. Damit ist jedoch keinesfalls Unbeständigkeit oder dergleichen gemeint. Vielmehr kommt auf THE TURNING alles zusammen. Spacige Klänge treffen auf grundehrliche und geerdete Töne. ‘Did My Heels’ ist ein schönes Beispiel dafür: Die Gitarren haben teilweise etwas Ätherisches, während die (zeitweise) stampfenden Rhythmen die Leichtigkeit wieder herausnehmen. Ab der Hälfte des Lieds beginnt eine Art Intermezzo, das vom Klavier dominiert wird, selbst jedoch alles andere als dominant ist. Gedanklich auf einer Lichtung liegen, ist die seichte Komposition einfach nur traumhaft. Auch wie E-Gitarren das Thema aufgreifen und einen Übergang zum ernsthaft klingenden Schluss schaffen, ist schlicht als gelungen zu bezeichnen.
Überraschend kommt jedoch die Orgel in ‘The Traveler’. Eine Wendung, die der Nummer inmitten des rockigen Grundtenors eine gewisse Würze verleiht. Weniger überraschend und zugleich äußerst passend ist das Banjo in ‘The Cloth’. Beabsichtigt oder nicht: Es lockert das schwermütige Stück gewissermaßen auf. ‘Long Lost Light’ bietet wunderschönes Cellospiel und mitreißende Melancholie. Und auch die Titelnummer, die die Platte abschließt, überzeugt mit einer vollen Klangwelt sowie dem ein oder anderen Tempowechsel. All die verschiedenen Elemente machen das vierte Album von Bask zu einem psychedelischen Abenteuer, das keinerlei bewusstseinserweiternder Substanzen bedarf.
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