Wenn etwas Ungewöhnliches auf dem Seziertisch der Akustik landet, ist das häufig ein Grund zur Freude. Nicht unbedingt, weil das Gehörte von herausragender Qualität wäre, sondern vielmehr, weil es eine erfrischende Abwechslung darstellt. Craving haben auf ihrem vierten Studioalbum CALL OF THE SIRENS ihren markanten Stil-Mix noch weiter verfeinert. Zwischen Black Metal, Melodic Death Metal, epischem Heavy Metal und keltischen Elementen weiß das Oldenburger Trio ein austariertes Klangbild zu erschaffen. Der schwarzmetallische Sturm ‘Mich packt die Wut’ geht dabei genauso wunderbar ins Ohr wie das wilde Epos ‘Call Of The Sirens’ oder das wunderbar folkige ‘Blood Ov Franconia’. CALL OF THE SIRENS kombiniert gekonnt all diese unterschiedlichen Einflüsse.

Trotzdem bleiben unangenehme Abstecher ins Klischeehafte – dazu gehören im Speziellen die Cover-Versionen ‘El Diablo’ (Elena Tsagrinou) und ‘Shum’ (Go_A) – nicht aus: Es wirkt, als würden moderne Mystic Circle den Pagan Matal für sich entdecken, und das nicht immer auf sympathische Weise. Die vielen vermengten Spielarten sowie die Tatsache, dass Carving mit Englisch, Deutsch, Russisch und Ukrainisch in gleich vier Sprachen ihre Texte verfassen, wirkt in der Kombination erschlagend. Das ändert aber nichts am gelungenen Gesamtkonzept: CALL OF THE SIRENS ist ein Album, das im Kopf bleibt.

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