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Erik Cohen III

Rock, RYL NKR/RTD (10 Songs / VÖ: 26.1.)

6/ 7
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Punk Rock-Priester Erik Cohen hält die Nase in den rauen Nordwind und nimmt Fahrt auf: Mit seinem schlicht III betitelten Drittling rockt, rifft und wütet sich der Smoke Blow-Fronter mit seinem Soloprojekt weiter in die Ohrwurmzentren der Redaktion – und dürfte stilistisch auch der Zielgruppe dieses Magazins einen Schritt näherkommen. Gleich geblieben sind hingegen die erdige Attitüde der Musiker sowie ihre wunderbare, schwer bis kaum dechiffrierbare Straßenlyrik, die das Gros aller „Deutschpoeten“ nur allzu deutlich hinter sich lässt.

Und natürlich hört man der Gaunerbande den Spaß an ihrer – diesmal noch rotzig-roher gehaltenen – Musik derart deutlich an, dass III von vorn bis hinten ansteckend wirkt: Zu den Höhepunkten gehören neue Mitsingkracher wie das herrlich nostalgische ‘Fährwolf’ und die direkt ins Herz treibende Nordhymne ‘Fehmarn’, aber auch das gemeinschaftsstiftende Fußballtribut ‘Englische Wochen’ und die verrauchte Tour-Bus-Anekdote ‘Belphégor’. Einen Einblick in die private Seite des Künstlers („Ich folge immer noch dem Soundtrack meiner Jugend…“) ermöglicht das großartige Bekenntnis ‘Hart am Overkill’, das dazu mit einer unerwarteten englischen Zeile überrascht.

All diese Bausteine machen III zu einem rundum gelungenen Kunstwerk, das Herz und Seele am rechten Fleck hat und im Kopf bleibt. Risiken und Nebenwirkungen: Tiefe innere Zufriedenheit – und befremdliche Blicke dank plötzlicher, schwer erklärbarer Ausrufe wie „Scheiß Zwerge, scheiß Belphégor!“. Aber irgendwas ist ja immer.

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