Die alten Recken können es noch immer – und beweisen knapp 40 Jahre nach der Gründung stilistische Variabilität. Natürlich schlägt in allen Liedern das Herz des Achtziger Jahre-Thrash, aber darüber hinaus offerieren die Kalifornier einige überraschende Stilsperenzchen: von deutsch-klassischen Metal-Einflüssen (‘Raising Fresh Hell’) über Todesanleihen (‘Stupid On Parade’) und Doom (‘Bathe In Fire’) bis hin zu einer melodischen Instrumentalnummer (‘World Ov Rats’), und im Bonusteil eine Hommage an den 2023 verstorbenen Killing Joke-Gitarristen Kevin „Geordie“ Walker. Für Abwechslung ist gesorgt, wenngleich die Stimme von Frontmann Phil Flores nicht dazu geeignet ist, abseits der gängigen Thrash-Gefilde zu walzen.
Das wirkt teilweise zu limitiert. Für einige Übergänge, die leider Thrash-typisch gnadenlos uninspiriert (hier trennt sich der Schrott vom Weizen!) wirken, muss man Evildead auch auf die Finger klopfen. In ihrer Komfortzone der rassigen Thrash-Klassik (‘F_A_F_O’, ‘Reverie’, ‘Fear Porn’) holen Evildead aber massig Punkte, weswegen Thrash-Traditionalisten ein Testlauf definitiv empfohlen wird.
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