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Hamferð MEN GUÐS HOND ER STERK

Death/Doom Metal, Metal Blade/Sony (8 Songs / VÖ: 22.3.)

5/ 7
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Jón Aldará ist ein echtes Ausnahmetalent – wenn er zu singen beginnt, geht die Sonne auf und lässt alle Schrecken der Welt vergessen. Von dieser Schlüsselqualifikation leben nicht nur die Färinger Hamferð, sondern auch Barren Earth und die erst vor wenigen Jahren formierten Iotunn. Trotzdem hat man nie das Gefühl, sich an Aldará zu überhören, was am pointierten Einsatz seiner Fähigkeiten liegen dürfte: Auf Hamferðs Drittwerk balanciert der Vokalist in ‘Ábær’ und ‘Rikin’ erst gekonnt zwischen wuchtigen Growls und hellem Trällern, was beides wunderbar zum doomig-grollenden Fundament passt. Die teils zurückhaltenden, mystisch anmutenden Folgestücke ‘Marrusorg’ und ‘Glæman’ erinnern indes an die introvertierte Seite Sólstafirs – hier muss man aktiv zuhören, damit die Aufmerksamkeit nicht abreißt. Ganz anders bei ‘Í Hamferð’, bei dem es um Leben und Tod zu gehen scheint, und dem urgewaltig dräuenden ‘Hvõlja’, das in Ahabs Funeral Doom-Fahrwasser schippert.

Der Gänsehautfaktor setzt sich im finalen Titel-Track fort, in dem ein von Meeres­­rauschen gesäumter Bericht eines Überlebenden des Sandvik-Unglücks von 1915 zu hören ist, um das sich MEN GUÐS HOND ER STERK („Doch stark ist die Hand Gottes“) konzeptuell dreht. Der wahre Tiefgang dieses Werks mag sich nicht sofort erschließen – im Wissen um all seine Facetten kann man jedoch kaum anders, als sich davon einnehmen und hinabziehen zu lassen.

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