Seit Anbeginn ihrer Karriere gibt sich die Band aus Wilmington, North Carolina, kategorisch schwer zu fassen. Ursprünglich noch dem Metalcore-Dunstkreis zuzurechnen, erweist sich auch die heute probatere Klassifizierung in der Kategorie Alternative Metal als unzureichend, verbraten He Is Legend doch genauso Elemente des Hard-, Southern- und Stoner Rock, wie sie mit psychedelischen oder Sludge-Versatzstücken hantieren. Was auf dem Papier wie eine spannende, un-angepasste Charaktermischung klingt, weiß auf Albumlänge allerdings nicht zu überzeugen. Die fünfte Veröffentlichung des Quartetts ist eine unentschlossene Angelegenheit zwischen zu wenig guten Alice In Chains-Anleihen, zu viel modern-metallischem Mittelmaß und Geblöke. So genügen die paar aufblitzenden guten melodischen Momente wie etwa der Heldensoloteil von ‘Beaufort’, das somnambul getragene, grunge-beseelte ‘Call Ins’ oder das sich strukturell gar in episches Terrain vorpirschende ‘The Garden’ einfach nicht, um FEW mehr als nur ein Fleißkärtchen zu bescheinigen. Legendär geht anders.
von
Frank Thießies
