
Als ‘Kingdom Come: Deliverance’ (2018) erschien, schieden sich die Geister der Rollenspiel-Fans: Die einen empfanden das hyperrealistische Mittelalter-Epos als grandios, andere stießen sich genau an dieser als übertrieben empfundenen Detailverliebtheit. Und diverse Bugs ließen das Abenteuer zudem in der Anfangsphase zu einer nervlichen Zerreißprobe werden. Nun legt Entwickler Warhorse Studios mit ‘Kingdom Come: Deliverance II’ eine Fortsetzung nach – und begeistert damit sowohl alte Fans der Reihe als auch Kritiker des ersten Teils. Als Protagonist Heinrich, der bereits aus dem Vorgänger bekannt ist, schlägt man sich durch weitläufige Welten, die sowohl optisch als auch spielerisch erneut realistisch designt sind.
Dabei hat man häufig die Wahl, ob man diverse Aufgaben und Konfliktsituationen mit anderen Figuren lieber verbal löst, indem man diese zu beschwichtigen versucht, oder direkt zum Schwert greift und mit seinen Widersachern kurzen Prozess macht. Das Kampfsystem ist dabei äußerst taktisch gestaltet, lässt die Auseinandersetzung mit mehreren Feinden gleichzeitig allerdings zu einer Herausforderung werden. Gut hundert Spielstunden lassen sich problemlos in das Spiel stecken, bevor man tatsächlich jede Ecke der offenen Spielwelt gesehen und jede Aufgabe erledigt hat. Kurzum: Mit ‘Kingdom Come: Deliverance II’ erscheint nicht nur das erste Videospiel-Highlight des Jahres, sondern es ist auch die Fortsetzung, die sich alle gewünscht haben. Sie merzt alte Schwächen aus und stellt die Stärken des Vorgängers dabei umso präsenter in den Vordergrund.