Neuer Stoff für Underground-Stöberer: Nach einer EP (2011) und langem Dornröschenschlaf sind die 2009 formierten Norweger erwacht und bringen aus ihren Alpträumen ihr Debüt NULL mit. Wohin das im Hardcore verwurzelte Quartett damit will, bleibt allerdings unklar: Die Plattenfirma bemüht sich um Schlagworte der Marke „Normen zerstören“ und „Anti-Fake-Welt“; dazu passend setzen sich Vestindien auch mit ihrer Musik zwischen die Stühle. Ihr melancholisch-sphärisch eingeleiteter Metal kommt düster und zumeist von Growls begleitet daher, doch immer wieder flicht die Gruppe auch Electro-Samples, Synthies und andere aus dem Rahmen fallende Akzente ein (‘Beerenberg’).
🛒 NULL bei AmazonStilistisch fällt eine Einordnung ebenfalls schwer: Neben dunkel-doomigem Rock’n’Roll und Heavy Metal brüsten sich Stücke wie ‘Mjøldrøye’ oder ‘Ned’ mit Black Metal-Referenzen, während sich das schwere, teils klar intonierte Finale ‘Øst For Sol’ gerade so ins Ziel schleppt. NULL ist seltsam wie verstörend und mag sich vom Klang der Masse abheben, kann dabei aber nicht vollends überzeugen.
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