Atmosphärischer Black Metal mit dialektalen Texten ist eine Kunstform, die sich steigender Beliebtheit erfreut. Die Münchener Waldgeflüster um Chefdenker Winterherz nehmen dies zum Anlass, zehn Jahre nach ihrem Reiseepos FEMUNDSMARKA ein Folgewerk vorzulegen, das sich heimatlichen Empfindungen widmet. Und was könnte besser zu DAHOAM passen als Gesang und Growls in bayerischem Dialekt? Ja, das funktioniert tatsächlich! Nach einem Akustikgitarrenintro mit Vogelzwitschern und Klargesang ziehen die vom Flüsterinstrumental ‘Am Stoa’ getrennten Höhepunkte ‘Im Ebersberger Forst’ und ‘Am Tatzlwurm’ harsch riffend die Zügel an, zeigen aber auch im melodischen Klargesang unbändige Stärke.

In Letzterem krächzt zudem Harakiris J.J. mit und erklingt Wasserrauschen, während im getragenen ‘In da Fuizn’ ein Cello Wehmut evoziert. Austin Lunn von ­Panopticon tritt als weiterer Gast im ebenfalls starken ‘Mitm Blick aufn Kaiser’ in Erscheinung, bevor das zurückgenommene ‘Am Wendelstoa’ eine finale Reflektion des Themas anstellt. Auch wenn der Komplex dieser Tage mit Vorsicht zu genießen ist, liefert DAHOAM eine (musikalisch wie intellektuell) starke Auseinandersetzung damit, die sicher nicht nur Bayern anspricht.

***

Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung

***