Dass die Entwicklung der KI Probleme mit sich bringt, die auch vor der Musik-Branche nicht haltmachen, ist längst bekannt. Denn während sich Architects zuletzt mit einer KI-generierten Single auf ihrem eigenen Spotify-Profil konfrontiert sahen, die ohne ihre Genehmigung dort veröffentlicht und anschließend wieder entfernt wurde, schließen die drei großen Labels Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group Lizenzvereinbarungen mit KI-Unternehmen ab.
Ash Avildsen, CEO des Plattenlabels Sumerian Records, meldete sich mit wütenden Worten über KI-generierte Musik auf den Sozialen Medien. Im selben Zug warf er den großen Platten-Labels vor, KI-generierte Musik zuzulassen und deutete an, eine Lösung für das Problem zu haben.
Kampf gegen KI
„Wir werden nicht still in der Nacht verschwinden, während führende Konzernköpfe wieder einmal die Gewinne menschlicher Musik marginalisieren und minimalisieren“, schreibt er. „Die ,Big Three‘ und großen Technikkonzerne haben sich zusammengeschlossen, um AI-Bands mit offenen Armen zu empfangen. Warum? Aus dem gleichen Grund, aus dem sie Spotify und YouTube erlaubt haben, die Gewinne der Künstler zu missbrauchen. Und das zu entwerten, was es eigentlich wert ist, einen Song kostenlos streamen zu können. Denn sie können in einem geschlossenen Konferenzraum hocken und Deals über Unternehmensanteile und garantierte Vorauszahlungen abschließen, die ausschließlich an das Unternehmen geht.“
„Sie sind nicht im Geschäft für die individuellen Künstler. Sie sind im Geschäft für die Aktionäre. Es zuzulassen, KI-Bands auf Spotify hochzuladen, ist wie eine Band zu buchen und Anteile der Einnahmen des Ticket-Gelds mit einem Computer zu teilen, der kein Herz hat, das schlägt. So ist das mit den Streaming-Einnahmen. Es gibt keinen festen Betrag pro Stream, es ist eine numerische Meritokratie, die nur für jene an der Spitze der Nahrungskette profitabel ist. Punkt.
Aufruf zur Revolution
Es muss eine samtene Revolution von Künstlern und Labels geben, die sich weigern zu akzeptieren, was gegen ihren Willen passiert. Wir werden 2026 nicht damit beginnen, unseren Niedergang als Menschen, die Kunst erschaffen, zu akzeptieren. Eine Lösung, die eine neue Ära der ersten Veröffentlichungsphase von Musik und Video einleitet, wird im Januar präsentiert werden. Sie wird eine klare Linie ziehen, auf welcher Seite der Geschichte Künstler und die, die mit ihnen arbeiten, stehen wollen.
Ohne Menschen, die Musik erschaffen und die Teams, die dahinterstehen, die täglich Opfer für das große Ganze bringen, damit die Kunst ihr Leben aufrechterhalten kann, ist keine dieser Technik-Konzerne etwas wert. Es wird Zeit, sie daran zu erinnern. Ich lade jeden CEO oder Geschäftsführer der großen Platten-Label zu einer Diskussion ein, über die KI-Krise zu debattieren. Danke fürs Lesen.“
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An seinen Text hat Avildsen beispielhafte Screenshots verschiedenster Spotify-Profile von KI-Künstlern angehangen. Das letzte Bild der Bildreihe zeigt die Samtene Revolution Tschechiens, die im November und Dezember 1989 einen Systemwechsel vom kommunistischen Einparteiensystem zur Demokratie bewirkte. Charakterisierend für diese Revolution war ihr gewaltloser Ablauf vonseiten der Revolutionäre.
Welche Idee Avildsen hat, um den Kampf gegen die KI zugunsten der Künstler zu wenden, ist unklar und bleibt abzuwarten.
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