Wertschau: Sepultura

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Goldwert

BENEATH THE REMAINS (1989)

Waren Sepultura bisher eher ein Tipp für Insider, werden mit BENEATH THE REMAINS weltweit immer mehr Thrasher auf die Brasilianer aufmerksam. Es gibt auch Fans, die in diesem Album bereits den Höhepunkt der Band erkennen, da sie noch eine Spur ungeschliffener klingt als auf dem Nachfolger ARISE. Auch dieses Album steht in jeder vernünftigen Metal-Sammlung, das Titelstück, ‘Mass Hypnosis’ oder ‘Inner Self’ halten sich ewig im Liveset der Band. Aufgenommen wird das Meisterwerk über Weihnachten 1988 in Brasilien, für Mix und Mastering wandern die Bänder nach Florida. Dort gibt sich die Metal-Prominenz die Klinke in die Hand, um die Chöre einzusingen. Unter anderem dabei: Kelly Shaefer (Atheist), John Tardy (Obituary) und Scott Latour (Incubus).

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Liebenswert

CHAOS A.D. (1993)

Der Schock für die „alten“ Fans war gehörig, als CHAOS A.D. in den Läden und kurz darauf auf den heimischen Plattentellern landete. Von den einstigen Thrash-Giganten war nicht mehr viel übrig. Dienten vereinzelte Tribal-Elemente und weitere Sound-Experimente auf ARISE noch zur Untermalung, drehte sich das Verhältnis nun nahezu komplett. Und obendrauf kam noch eine Cover-Version von New Model Army. Widerwillig mussten viele Anhänger im Lauf der Zeit anerkennen, dass mit Songs wie ‘Territory’ oder ‘Refuse/Resist’ doch ein paar ganz coole Songs enthalten sind. Die nächste Generation hingegen sprang voll auf den Groove des Albums an, womit sich Sepultura neue Hörerschichten erschlossen. Statt wie viele Thrash-Kollegen komplett von der Bildfläche zu verschwinden, konnten sie sich auch in den Neunzigern halten und wurden plötzlich sogar in Clubs mit Tanzfläche gespielt.

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QUADRA (2020)

Ein letztes Aufbäumen? Sollte die Geschichte von Sepultura wirklich enden, könnte man QUADRA unter diesem Aspekt betrachten. Denn hier kehren Kisser und Co. (fast) noch einmal zu alter Stärke zurück. Dieses Album hätte nach CHAOS A.D. erscheinen müssen, denn es verbindet die groovigen und orchestralen Momente mit feinstem Thrash Metal aus der Bay Area. Plötzlich schimmern wieder alte Vorbilder wie die ganz frühen Metallica durch. Mit ‘Isolation’ und ‘Means To An End’ befinden sich mindestens zwei Stücke auf dem Album, die locker zwischen den frühen Klassikern bestehen können. Aufgenommen in den schwedischen Fascination Street Studios unter der Regie von Jens Bogren ist QUADRA ein echtes Statement. Schade, dass die Band diesen Weg nicht weiter beschreitet.

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Beklagenswert

 

NATION (2001)

Das zweite Album mit dem neuen Sänger Derrick Green ist kompositorisch das wohl schlechteste Studioalbum der Combo. Kisser gehen offensichtlich die Ideen aus, vielleicht ist er auch zu sehr mit privaten Dingen beschäftigt. Fakt ist, dass NATION in den wenigsten CD-Playern mehr als die eine oder andere Anstandsrunde dreht. Drei Produzenten, acht Techniker und eine lange Liste von Gastmusikern (unter anderem Jello Biafra, Jamey Jasta) führen zu einer holprig klingenden, strunzlangweiligen Ansammlung von Percussion-Gekloppe und Riffs, die ins Nirgendwo entweichen. Wer als Party-Gastgeber die Schnauze voll hat, sollte dieses Album auflegen. Die Gäste sind schneller verschwunden als Green „A Nation, A Nation“ brüllen kann.

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Rolling Stone: Nur ein Metal-Album in Top 100-Alben 2024

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