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Alice Cooper feiert 75. Geburtstag: Keine Spur von Schockstarre

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Heute feiert der unerschrockene Alice Cooper seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren mit einem kleinen Rückblick auf seine Karriere!

Ein Ehrentag, bei dem man nicht umhinkommt, den Mann und den Mythos, genauso aber auch die ursprüngliche Band dahinter zu preisen. Zwar steht der Name Alice Cooper schon lange als Synonym für den Schöpfer des Schock-Rock und jenen (Front-)Mann, der am 04. Februar 1948 als Pastorensohn in Detroit, Michigan einst mit dem bürgerlichen Namen Vincent Damon Furnier geboren wurde.

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Dabei darf man jedoch nicht die in den Spätsechzigern und Siebzigern liegenden Ursprünge vergessen, als Alice Cooper zunächst noch der Name einer Band war, die unter Führung jenes Sängers so manche Pionierleistung vollbracht hat. Von Auftritten in Frauenfummeln über jenes charakteristische Augen-Make-up, welches bis zu den Norwegern von Turbonegro seine Kreise ziehen sollte, war die Truppe in vielerlei Hinsicht wegweisend.

Nach den psychedelisch verrückten Anfängen PRETTIES FOR YOU (1969) und EASY ACTION (1970) – damals noch unter den Fittichen von Irrsinns-Zampano Frank Zappa – begann der eigentliche Siegeszug der Gruppe mit Produzent Bob Ezrin, dem Song ‘I’m Eighteen’ sowie dem dazugehörigen Album LOVE IT TO DEATH (1971) und einer musikalischen Metamorphose, die Hard Rock, Proto-Metal und Punk verschmelzen ließ.

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Die provokanten und skandalösen Bühnen-Shows, die sich aus dem Fundus von Gruselfilmen, Geisterbahn und Grand Guignol-Theater gleichermaßen speisten, trugen ihr Übriges dazu bei, Alice Cooper beim Publikum populärer sowie bei den Sittenwächtern stetig unbeliebter werden zu lassen.

Vom Band-Frontmann zum Solo-Künstler

Nach einer Reihe von Werken wie KILLER (1971), SCHOOL’S OUT (1972) oder BILLION DOLLAR BABIES (1973), welche heute allesamt Klassikerstatus genießen, trennte sich die Band, woraufhin Furnier offiziell den Namen Alice Cooper annahm und mit WELCOME TO MY NIGHTMARE (1975) seine Solokarriere lancierte.

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Zunächst geschah dies mit ungebrochenem Erfolg, bis schließlich Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie die aufkommenden Achtziger unerbittlich zuschlugen. Alices Erinnerungen an die unter nebulösen Umständen entstandenen und mit angesagtem Punk und New Wave flirtenden Alben von FLUSH THE FASHION (1980) bis DADA (1983) sind getrübt bis nahezu nicht existent, nach absolvierter Entzugstherapie und seitdem erfolgreicher Abstinenz konnte Cooper, der fortan im Golfsport sein Suchtsubstitut finden sollte, zur Mitte des Jahrzehnts das Blatt jedoch erneut zu seinen Gunsten wenden.

Alice Cooper: Rock-Superstar

Alben wie CONSTRICTOR (1986) und RAISE YOUR FIST AND YELL (1987) entsprachen musikalisch dem melodischen Metal-Zeitgeist, während Coopers noch blutigere Bühnen-Show auf der Popularität der Slasher-Film-Welle ritt.

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Noch größeren kommerziellen Aufschwung verschaffte Alice das von Hit-Lieferant Desmond Child co-komponierte und produzierte Album TRASH (1989) sowie die Single ‘Poison’, mit der er sich eine ganz neue Generation von Rock-Fans erschloss. War es in den Neunzigern eher ruhig um den Sänger und lässt man die etwas unglücklichen Industrial-Ausflüge in neue Härte-Gefilde von BRUTAL PLANET (2000) und DRAGONTOWN (2001) außen vor, war Coopers nächste künstlerische Häutung im neuen Jahrtausend zunächst von einer Rückkehr zu den Garagen-Rock-Anfängen auf Alben wie THE EYES OF ALICE COOPER (2003) und DIRTY DIAMONDS (2005) geprägt.

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Mit der Fortsetzungsnummer WELCOME 2 MY NIGHTMARE (2011) und unlängst PARANORMAL (2017) sah sich Cooper später sogar wieder mit Stammproduzent Ezrin und partiell auch seiner alten Band wiedervereint. Unabhängig von Plattenveröffentlichungen sowie neuerlichen Aktivitäten mit seiner um Joe Perry und Johnny Depp prominent ergänzten Zweit-Band Hollywood Vampires war und ist Cooper unentwegt und regelmäßig auf den Bühnen der Welt präsent und sieht bis heute seiner allabendlichen Enthauptung entgegen. Seine Karriere ist schließlich längst nicht vorbei: 2021 erreichte DETROIT STORIES, das 21. Solo-Album, als erste Alice Cooper-Platte die Spitze der deutschen Charts. Es geht schließlich immer mehr!

 

Nicht nur das macht den schlangenwendigen Schock-Rock-Schöpfer zu einem der größten Überlebenskünstlern der Rock-Geschichte. Kniefall und Zeit, die großen Luftballons von der Decke zu lassen…

Alice Cooper live, 04.08.2013, Stadthalle Lichtenfels


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(c) Nicole Volz
(c) Florian Stangl

Frank Thießies schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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