Toggle menu

Metal Hammer

Search

Crowdfunding-Plattform PledgeMusic kurz vor Insolvenz

von
teilen
mailen
teilen

Wie das Branchenblatt „Variety“ berichtet, steht die Crowdfunding-Plattform PledgeMusic offenbar kurz vor der Insolvenz. Die Firma war wohl schon vergangenes Jahr in die Kritik geraten, weil sie Geld, das sie für Bands gesammelt hatte, nicht auszahlen konnte. Laut „Metal Sucks“ trug sich ein jüngerer Fall diesen Februar zu, als Queensrÿche nicht die 70.000 Dollar bekamen, die Fans eingezahlt hatten.

Empfehlungen der Redaktion
Queensrÿche kündigen neues Album und US-Tournee an

Wie konnte es so weit kommen? Es sieht so aus, als hätte PledgeMusic die Gelder, die Fans für bestimmte Produkte oder Aktionen von Bands gegeben hätten, dafür hergenommen, um das Alltagsgeschäft am laufen zu halten. Sprich: Pledge hat damit vermutlich Gehälter, Miete und andere Betriebsausgaben bezahlt. Und das obwohl in den Geschäftsbedingungen steht, dass die für Künstler oder Bands gesammelten Mittel auf anderen Konten verwahrt werden und für keine anderen Zwecke als die der Künstler verwendet werden sollen.

Rettungsplan gescheitert

Firmengründer Benji Rogers hatte PledgeMusic schon im Jahr 2016 den Rücken gekehrt und war Anfang des Jahres zurückgekehrt, um dabei zu helfen, doch noch das Ruder herum zu reißen. Sein Plan war, das Unternehmen zu verkaufen und damit Geld in die Kasse zu spülen. Wie Rogers letzte Woche (KW19) in einer Mitteilung bekannt gab, scheiterte dieses Vorhaben:

„Mir tut es wirklich leid. […] Die Firma wird an einem Punkt in dieser Woche [KW19] oder Anfang nächster Woche [KW20] Insolvenz anmelden. Das bedeutet, dass jegliche Geldmittel, die auf die Aktiva von Pledge eingegangen sind, zwischen allen beteiligten Gläubigern aufgeteilt werden. Das schließt alle Künstler ein, denen Geld geschuldet wird. Das ist das Letzte, was ich wollte.“

Musiker und Fans schauen in die Röhre

Den Quellen von „Variety“ zufolge soll PledgeMusic seinen Künstlern zwischen einer und drei Millionen Dollar schulden. Wenn der Betrieb Insolvenz angemeldet hat, werden seine Vermögenswerte an den Höchstbietenden verkauft. Ob dadurch allerdings all das Geld, das den Künstlern zusteht, eingenommen wird, dürfte mehr als fraglich sein.

Empfehlungen der Redaktion
Miss May I: Bus-Anhänger mit gesamtem Equipment gestohlen

Sollten die Vorwürfe stimmen, ist das im Grunde ein Skandal. Das klingt stark nach Unterschlagung oder Veruntreuung und dürfte mit Sicherheit Klagen nach sich ziehen. Die betroffenen Bands und Fans stehen nun mit leeren Händen da. Letztere haben ihr Geld für ihre Lieblingsband gegeben und bekommen dafür nichts zurück. Da hätten sie es auch gleich zum Fenster rausschmeißen oder verbrennen können.

Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

teilen
mailen
teilen
Maximum Vorschau: 22 Metal-Alben, auf die wir uns 2018 freuen

Alice In Chains Für 2018 wurde die Veröffentlichung des sechsten Albums angekündigt, anschließend kommen Alice In Chains zum ersten Mal seit 2009 auf Europatournee. Im Rahmen dieser spielt die Band zwischen dem 2. und 3. Juli auch zwei Konzerte in Köln und Berlin. Amorphis QUEEN OF TIME erscheint am 18. Mai 2018 und soll mit echten Streichern und Bläsern, Chören und Orchester-Arrangements daherkommen. Produziert von Jens Bogren. A Perfect Circle Am 20. April meldet sich die US-amerikanische Alternative Rock-Institution A Perfect Circle mit ihrem vierten Studioalbum aus ihrer vorübergehenden Pause zurück! EAT THE ELEPHANT ist der erste neue Longplayer seit…
Weiterlesen
Zur Startseite