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Grave Digger: 40 Jahre WITCH HUNTER 

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Die Totengräber aus Gladbeck haben es in sich. Seit HEAVY METAL BREAKDOWN (1984) liefern Grave Digger ein Album nach dem nächsten, bis hin zum diesjährigen Werk BONE COLLECTOR. Ein Jahr nach ihrem Debüt erschien 1985 das Zweitwerk WITCH HUNTER, welches heute seinen 40. Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass nehmen wir es ein wenig genauer unter die Lupe.

Entwicklungen bei Grave Digger? Vielleicht.

Zwischen den Veröffentlichungen von HEAVY METAL BREAKDOWN und WITCH HUNTER lagen nur wenige Monate. War das Zweitwerk das Ergebnis angestauter Kreativität? War es ein voreiliger Aufsprung auf den Erfolgszug, der 1984 mit Volldampf losfuhr? Stilistisch sind die beiden Werke sehr nahe zusammen: Möglichst laut, möglichst viel, möglichst Metal. Man hört eindeutig die Accept-Einflüsse heraus, bei WITCH HUNTER mischt sich jedoch etwas Neues unter: Grave Digger haben Speed Metal für sich entdeckt. An mehreren Stellen merkt man dies dem Album an, so etwa direkt in den ersten Sekunden der A-Seite. Das Titelstück ‘Witch Hunter’ zieht sofort an, Boltendahl singt um sein Leben, und der Song prescht nach vorne.

Ein wenig überschätzt?

Das hohe Tempo lässt erst mehrere Lieder später nach, als mit ‘Love Is A Game’ die obligatorische Ballade beginnt. Weniger Heavy, mehr Speed ist ein Rezept, was für viele Bands Mitte der Achtziger funktioniert hat, besonders auf der anderen Seite des großen Teichs – man denke an Metallica, Megadeth oder Overkill, die zu einer ähnlichen Zeit über Speed Metal zum Thrash fanden. Grave Digger wirken jedoch ein wenig, als hätten sie den Mund zu voll genommen. Das Cover von Alice Coopers ‘School’s Out’ sticht so musikalisch völlig heraus, obwohl es eigentlich das Gesamtbild abrunden sollte.

WITCH HUNTER hat seine Ecken und Kanten, aber welche zweite Scheibe eines Metal-Urgesteins hat die nicht? Das Album kann sich selbstbewusst hinter HEAVY METAL BREAKDOWN einreihen und hat verdienterweise den guten Ruf gefestigt, den Grave Digger durch ihr Debüt bereits erlangt haben.


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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