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Hautnah: Erlend Hjelvek (Kvelertak) erklärt seine Tattoos

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Welches war dein erstes Tattoo?

Mein erstes Motiv waren zwei Revolver.  Ich glaube, die Idee stammte von einem Western-T-Shirt, welches ich damals gerne getragen habe. Zu jener Zeit arbeitete ich in Polen in einem Hotel, das meinem Cousin gehörte. Das Tattoo-Studio war nicht besonders einladend, und dementsprechend sieht auch das Ergebnis aus. Ein klassisches schlechtes erstes Tattoo.

Wie hat deine Familie darauf reagiert?

Meine Mutter war kein bisschen überrascht. Sie hatte damit gerechnet, dass ich eines Tages mit einem Tattoo nach Hause kommen würde. Für sie war es nur eine Frage der Zeit. Es gab also keinen Ärger, da sie sich im Vorfeld schon damit abgefunden hatte.

Wie wirst du reagieren, wenn sich eines Tages deine Kinder tätowieren lassen wollen?

Dagegen zu sein wäre Quatsch, weil ich ja selbst eine Menge Tattoos habe und wer weiß, wie viele bis dahin noch dazukommen? Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass meine Kinder später einen ganz anderen Weg einschlagen und sich zum kompletten Gegenteil von mir entwickeln werden. Das wäre absolut in Ordnung.

Hast du Angst vor Nadeln?

Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich den Vorgang des Tätowierens als besonders angenehm empfinde, aber Angst habe ich keine.

Welches war dein schmerzhaftestes Tattoo?

Zweifelsohne die beiden Schädel auf meiner Brust. Jeder hat ungefähr vier Stunden gedauert. An manchen Stellen fühlte es sich an, als würde die Nadel immer wieder in meinen Herzmuskel stechen. Das war wirklich schlimm. Am Abend, bevor ich den blauen Indianerschädel bekam, war ich lange unterwegs und hatte viel Alkohol getrunken. Dementsprechend verkatert habe ich mich am nächsten Morgen beim Tätowierer auf den Tisch gelegt und wäre fast in Ohnmacht gefallen. Er gab mir eine Cola, damit mein Blutzuckerspiegel wieder in Fahrt kam, und war nicht sonderlich begeistert.

Welches deiner Tattoos hat für dich die größte Bedeutung?

Am wichtigsten ist mir die Eule von Thomas Hooper. Er ist ein begnadeter Künstler. Ich ließ mir das Tattoo zu der Zeit stechen, als unser erstes Album veröffentlicht wurde. Somit ist es eine schöne und sehr wichtige Erinnerung.

Berichte von dem hässlichsten Tattoo, das du in deinem Leben gesehen hast.

Es gibt viele Leute, die sich unsere John Dyer Baizley-Coverartworks tätowieren lassen. Das ist natürlich extrem cool und eine außerordentliche Wertschätzung unserer Band. Schlimm wird es nur, wenn das Tattoo missglückt ist. Ich erinnere mich an einen Typen, der mir stolz sein Kvelertak-Tattoo präsentiert hat, welches ihm ein Freund zu Hause gestochen hat. Es sah einfach nur fürchterlich aus. Etwas Schlimmeres habe ich bisher noch nicht gesehen. Wenn ich mich nicht irre, war das sogar in Deutschland.

Weißt du schon, was du dir als ­nächstes tätowieren lassen willst?

Um ehrlich zu sein, habe ich noch gar keine Ahnung. Normalerweise lasse ich mich immer tätowieren, wenn wir durch die USA touren. Dort gibt es extrem viele gute Tattoo-Künstler, zum Beispiel bei Rock Of Ages in Austin. Dort machen wir immer Halt, wenn wir in der Nähe sind, und nehmen uns ein paar ­Andenken mit. Mal sehen, was es beim nächsten Mal sein wird.

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Lauschaffäre: Was ist eigentlich Queercore?

„J.D.s“ hämmerte in den 80er-Jahren das Genre auf Papier, seither gilt das Fanzine als Katalysator der Subkultur, viele andere waren am Keimprozess beteiligt. G. B. Jones und Bruce LaBruce, die Gesichter hinter dem queeren Fanzine, gaben dem Kind, das im Untergrund rumorte und schrie, einen Namen: Queercore. Eine Bewegung, die sich als Teil des Punk und Hardcore herausbildete, von der übrigen Gesellschaft abgrenzte, anstatt ausgegrenzt zu werden. Sie erzählen von Vorurteilen, die der LQBTQIA+-Bewegung entgegengebracht werden, den unterschiedlichsten sexuellen Identitäten, Geschlechtsidentitäten, Körpern, Liebe und Sex. MDC Die Anarchopunk-Band MDC traten nach und nach unter verschiedenen Backronymen auf, interpretierten ihre bandeigene Buchstabenkombination…
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