Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Im Pit bei: Amorphis + Textures + Poem

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Schon als die Opener Poem pünktlich um 20:00 Uhr die Bühne des Pstbhnf-Clubs in Ostberlin betreten, ist der Saal ansehnlich gefüllt – und das auch völlig zu Recht, wie die Prog-Metaller aus Athen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Band, die zum ersten Mal auf ausgedehnter Europa-Tour unterwegs ist, überzeugt mit wundervollen, progressiv-sphärischen Songs, getragen von herrlich verschachtelten Gitarren und der tollen Stimme von Frontmann Giorgos Projopiou. Die halbe Stunde vergeht wie im Flug -ein gelungener, unheimlich atmosphärischer Auftakt!

Textures

Was dann folgt ist der totale Progressive-Abriss: Die Niederländer Textures haben eine starke Lichtshow aufgefahren und ihr starkes, aktuelle Album PHENOTYPE im Rücken. Beste Voraussetzungen also, die die Band mit einer technisch überragenden Leistung in einer fulminanten Show verwandelt. Teile der älteren Amorphis-Fans wirken zwar etwas überfordert, während sich die ineinander verwobenen, gnadenlos drückenden Meshugga-Riffs im 7/8-Takt zu Stakkato-Lichtblitzen mit flächigen Gitarren und atmosphärischen, mehrstimmigen Klargesängen abwechseln. Schaden tut das der in glasklarem Sound dargebotenen Progressive-Übermacht aber keineswegs, denn große Teile des Publikums erkennen, was hier für eine unglaubliche Qualität angeboten wird. Währenddessen verhält sich die Band auf der Bühne, als ob diese selten erreichte Komplexität vollkommen normal wäre. Die Musiker scherzen untereinander, fordern das Publikum zum Mitmachen auf und wirken vollkommen entspannt, während sich eine Rhythmuskaskade nach der nächsten unfassbar präzise aus der Anlage direkt ins Hirn der Zuschauer schraubt. Was für eine gnadenlose Machtdemonstration!

Amorphis

Dann bringen Amorphis ihre ganze, schwermütige Melodie-Klasse auf die Bühne – und der ganze Club hängt sofort an den Lippen von Über-Stimme Timo Joutsen, der heute äußert gut aufgelegt ist und in den Pausen u.a. mit Scherzen über “alte Männer die alte Songs spielen” aufwartet. Dabei gehen in der Setlist Klassiker und neue Epen Hand in Hand, egal ob die Hymnen ‘Death Of A King’ oder ‘Bad Blood’ vom aktuellen Soundcheck Sieger-Album UNDER THE RED CLOUD oder  Klassiker wie das erstmals seit 2011 live dargebotene ‘Relief’ (ELEGY) oder ‘The Smoke’ (ECLIPSE): Hier stimmt alles! So wird ‚Drowned Maid’ (TALES FROM THE THOUSAND LAKES, das Album wird in diesem Jahr übrigens 22 (!) Jahre alt) dann auch alleine von Original-Sänger Tomi Koivusaari vorgetragen. Auch wenn der Sound die ganz große Klarheit des Textures-Mixes etwas vermissen lässt und ein kurzer Mikrofon-Ausfall die Hälfte eines Songs verschluckt, stimmt auch klanglich fast alles, während das Licht die elegischen Gitarrenmelodien passend untermalt und eine faszinierende Atmosphäre erschafft. Nach 16 Songs ist Schluss – und Amorphis haben eindrucksvoll bewiesen, warum sie in Finnland zu den erfolgreichsten Bands ihrer Zunft gehören.

Setlist Amorphis:

  1. ‘Under The Red Cloud’
  2. ‘Sacrifice’
  3. ‘Bad Blood’
  4. ‘Sky Is Mine’
  5. ‘The Wanderer’
  6. ‘On Rich And Poor’
  7. ‘Drowned Maid’
  8. ‘Dark Path’
  9. ‘The Four Wise Ones’
  10. ‘Silent Waters’
  11. ‘Relief’
  12. ‘House Of Sleep’
  13. ‘Hopeless Days’

Zugabe:

  1. ‘Death Of A King’
  2. ‘Silver Bride’
  3. ‘The Smoke’

In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der Elfte Song im Amorphis-Set wäre ‘My Kantele’ statt ‘Relief’ gewesen. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. 

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