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Im Pit bei: Boysetsfire + Silverstein + Templeton Pek

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Bitterkalt war es am Montagabend (12.10.2015), denn die noch sonnengebräunten Körper hatten sich noch nicht auf die plötzlich hereingebrochenen winterlichen Temperaturen eingestellt. Da freute man sich direkt auf die zu erwartende kuschlig warme Konzerthitze bei dem anstehenden Boysetsfire-Gig im Huxley’s. Doch drinnen angekommen, war von abgestrahlter Körperwärme dicht aneinandergedrängter Massen nicht viel zu spüren.

Templeton Pek: Unterkühlte Stimmung

Der Zuschauerraum war auch kurz vor 20 Uhr, dem offiziellem Beginn, nur spärlich gefüllt. Das änderte zunächst auch der Auftritt der ersten Vorband, Templeton Pek, nicht. Die drei Engländer, deren Vergangenheit als Vorband von Rise Against hörbare Spuren hinterlassen hatte, versuchten alles, um die Anwesenden für den Headliner aufzuwärmen. Und immerhin, es gab eine erste Reihe! Wohlgemerkt war das aber auch schon alles. Zwischen den eisern an erster Front Ausharrenden und dem Rest des verstreuten Publikums herrschte eine klaffende Lücke, die sich trotz der wiederholten Aufforderung von Sänger und Bassist Neal Mitchell nicht so recht schließen wollte. Dabei lag es weder an mangelnden Bemühungen der Band, noch am Sound. Templeton Pek lieferten ein ordentliches Rockbrett aus alten Songs und Stücken der aktuellen Platte NEW HORIZONS ab. Das Publikum dankte es ihnen mit noch recht verhaltenem Applaus.

Silverstein: Die Eisbrecher

Nach der obligatorischen Umbaupause ging es dann weiter mit einer Prise Post-Hardcore. Die kanadischen Silverstein enterten die Bühne und kaum waren die ersten Lieder gespielt, bildete sich auch schon ein kleiner, aber dafür nicht weniger intensiver Moshpit. Neben den teilweise sehr emotionsbetonten Parts, waren die härteren Passagen und immer wieder eingestreuten Breakdowns genau das Richtige, um die Meute in Schwung zu bringen.

Etwas irritierend war nur die Gesangstechnik von Shane Told, der insbesondere beim Shouten seine Zunge so nach vorn reckte, als huste er den Text förmlich hervor. Doch davon konnte man sich mit einem Blick auf Josh Bradford nur allzu gut ablenken. Der Gitarrist zog mit seinem illustren Schnauzbart immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und sorgte so für doppelte Unterhaltung an den Saiten.

Die Band performte einen Querschnitt durch ihre Diskographie und gaben unter anderem ‘Sacrifice’ vom 2011er Album RESCUE zum Besten. Aber auch brandaktuelle Stücke wie ’Face Of The Earth’ vom diesjährig erschienenen I AM ALIVE IN EVERYTHING I TOUCH unterhielten das Publikum. Den Abschluss bildete der Über-Hit ‘My Heroine’ (DISCOVERING THE WATERFRONT, 2005) und hinterließ warmgelaufene Zuschauer.

Boysetsfire: Die Hitzewelle

Inzwischen war der Bereich vor der Bühne nahezu lückenlos geschlossen, die Vorfreude auf ihrem Siedepunkt und der Moment, an dem Boysetsfire am Temperaturregler drehen sollten, nicht mehr weit. Nach einem fixen Umbau, betrat Bassist Robert Ehenbrand die Bühne und läutete damit den Höhepunkt des Abends ein.

Los ging es mit ‘Savage Blood’, einer kraftvollen Nummer des aktuellen, nach der Band benannten Albums. Während im vergangenen Jahr bei dem 3-Tage-Konzert-Marathon im Lido die Stimmung der Fans bereits vom ersten Ton an ekstatisch war, brauchten sie diesmal, sicher auch der Größe der Lokalität geschuldet, eine etwas längere Anlaufzeit, um außer Rand und Band zu geraten. Mit dem 2006er Hit ‘Requiem’ (THE MISERY INDEX) tat die Band jedoch ihr Bestmögliches, die Zuhörer mitzureißen. Spätestens bei ‘Release The Dogs’ (LIVE FOR TODAY, 2002) gab es die ersten Crowdsurfer.

Doch mit jedem neuen Lied wurden auch die gesundheitlichen Probleme von Nathan Gray immer deutlicher. Man sah und hörte die Anstrengung, die er aufbringen musste, um den Auftritt durchzuhalten. Neben den Räucherstäbchen auf der Bühne, die sicher nicht nur der atmosphärischen Untermalung dienten, sondern auch die Atembeschwerden lindern sollten, brachte vor allem die Unterstützung des Silverstein-Sängers bei einigen Titeln etwas Erleichterung. Nathan war ärtzlich das Shouten untersagt worden und daher sprang Told, zum Beispiel bei ‚After The Eulogy’ (AFTER THE EULOGY, 2000), als Verstärkung ein. Bei ’Let It Bleed’ gab es einen Überraschungsgast: Benni von Neaera verlieh dem Track seine harte Note und sorgte damit für Begeisterung.

Trotz der Hilfe seitens der befreundeten Sänger geriet Nathan immer wieder an seine stimmlichen Grenzen. Dennoch zog er die Show, sehr zur Freude der Zuschauer, bis zum Ende durch und kehrte auch noch für die drei Zugaben hinter das Mikrophon zurück. Band und Publikum lagen sich dann beim Abschluss-Song ‚Empire’ (THE MISERY INDEX, 2006) freudetrunken in den Armen.

Mit schwitzenden Körpern und erwärmten Herzen ging es nun wieder hinaus in die kalte, unwirtliche Berliner Nacht.

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