Die Karawane macht einen plötzlichen Stopp, im Sandsturm nähert sich eine Gestalt, ein in Lumpen gehüllter Mensch – mit vier Augen. „Ein Sandsturm ist wie in einen Kampf zwischen Luft und Sand,“ erklärt er. Danach weißt er mir den Weg zum Großen Wall von Khitai. Das Ziel meiner Reise. Jetzt muss ich das Land nur noch betreten und finden, wonach ich suche.

Ich spiele AGE OF CONAN – RISE OF THE GODSLAYER.

Das Original-Spiel hieß AGE OF CONAN – HYBORIAN ADVENTURES und feierte grad seinen zweiten Geburtstag. Damals wurde viel davon gesprochen, weil es die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Jetzt macht es das wieder wett – so viel kann ich versprechen. Es ist eines der momentan schönsten MMO-Games. Es spielt in Hyborea, einer mystischen Welt von Robert E. Howard, in der Conan der Barbar gerade König von Aquilonia ist.

Ich selber bin Borx, ein Bären Schamane, habe eine große Keule dabei und kann die Kraft der Bären anrufen, um mir noch mehr Kraft im Kampf zu geben – und ich kämpfe viel!

Im ursprünglichen Spiel konnte ich mich nach einem verzwickten Plot aus der Gefangenschaft des stygischen Zauberers Thoth-Amon befreien. Jetzt braucht König Conan erneut meine Hilfe, denn Attentäter aus Khitai haben es auf sein Leben abgesehen und ich soll mehr darüber in Erfahrung bringen.

Die Geschichte orientiert sich an der klassischen Geschichte von 1933 (“The Tower of the Elephant”), in der der Dieb Conan in ein fernes Schloss einbricht, um einen sagenhaften Juwel zu finden, dort auf Yag-Kosha trifft, einer Kreatur mit menschlichem Körper und Elefantenkopf. Yag-Kosha ist verzaubert und in Gefangenschaft, erklärt Conan aber, wie er ihn befreien könne. Dafür muss er die Kreatur allerdings töten.

Conan tut, wie ihm geheißen. Aber im Land der 999.999 Götter wurde Yag-Kosha als Gott verehrt, so dass Conan zum Gottestöter erklärt wird.

Das Originalspiel erlaubte es noch nicht, Hyborea komplett zu erkunden. Wir beginnen die Reise auf einer Pirateninsel mit Namen Tortage, reisen dann durch Aquilonia, Cimmeria und Stygia – und dank des aktuellen Expansion Sets geht es auch weiter nach Khitai. Hyborea ist eine spezielle Fantasy-Welt, denn Howard hat sie in eine Zeit vor allen bekannten Zivilisationen gelegt. So konnten real existierende Mythen und Geschichten als Basis eingearbeitet werden. Stygia zum Beispiel „ist“ Ägypten, mit Pyramiden, Skorpionen, Wüste, Oasen und Einwohnern, die halt nach Ägyptern aussehen. Dass es auch einen Tut-Ankh-Amon im 14. Jahrhundert gab, erfuhr ich persönlich erst nachdem ich Thoth-Amon aus Howards Geschichten traf.

Khitai hingegen „ist“ China. Während die meisten Spiele-Designer Japan als Vorbild asiatischer Kulturen benutzen, können Funcom mit Khitai jenseits der gewohnten Samurai etwas Anderes kreieren. Als erstes trifft man hier auf die Große Mauer, die die Nomaden aus Hyrkania (in etwa die Mongolen) aus Khitai fern halten sollen. Anschließend findet man ein großes Königreich vor, das an den Folgen eines Krieges zwischen den einzelnen Fraktionen leidet. Auf Geheiß des Königs geht es für mich nun mitten hinein ins Wespennest.

Die Geschichte von Borx dem Bären Schamamen beginnt damit, dass er an den Strand von Tortage gespült wird – nur noch lebend dank der Hilfe des alten Mannes Kalanthes. Durch ihn konnte ich der Gefangenschaft des stygischen Magiers Thoth-Amon entkommen. Er bietet mir noch mehr Hilfe und Führung an, wenn ich ihm Helfe, die Magier zu vernichten. Seine salbungsvollen Worte: “Go into the jungle, find the Slaver. Buy your life with his death!”

Zwei Jahre später, ich bin jetzt auf Level 80, habe ich mich befreit und bin ein Mitstreiter von König Conan geworden, dem König von Aquilonia.

Funcom hat mit dem vorliegenden Expansion-Set eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen: die Level-Grenze bleibt erhalten, so dass die meisten Spieler schon seit zwei Jahren dabei sind und das beste Equipment haben. Nicht unwichtig, in den Kämpfen dieses Systems.

Ausrüstung findet man bei Level 80 in verschiedensten Gegenden und Arealen, die vom Original-Spiel erhalten geblieben sind. Ein bisschen Geduld gehört bei dieser Größe also dazu. Es gibt außerdem fünf neue Gegenden, von denen die erste außerhalb der Großen Mauer liegt und für die Level 20 – 40 gedacht ist. Die vier anderen sind drinnen und für Level 80 konzipiert.

Die Szenerie in AGE OF CONAN ist wunderschön und detailreich. Man sieht zum Beispiel Wölfe auf der Jagd nach Kaninchen, Kinder spielen Fangen – ich kann mich gar nicht für eine Lieblings-Landschaft entscheiden.

Im Königreich Khitai sind mehr als 12 politische Fraktionen verteilt. Mache bekriegen sich, manche kooperieren, mache sind versteckt und alle beherrschen einen anderen Teil des Königreichs. Der Auftrag von König Conan bedeutet, dass du dich mit manchen Fraktionen verbünden musst – aber welche genau, ist deine Entscheidung. Dabei ist ein klarer Kopf wichtig, denn das weitere Spielgeschehen wird nachhaltig davon beeinflusst.

Die neuen Waffen, Möglichkeiten und Areale sind ziemlich fordernd und unterschiedlich. Manche Eingänge zu Dungeons liegen unter Wasser, manche Gegner teleportieren einen weg. Ich musste sogar schon eine Tür öffnen, indem ich dem Kerl auf der anderen Seite gewunken habe. Und das ist erst der Anfang!

Ein tolles Spiel, das noch so viele weitere Möglichkeiten bringt und so viel zu erkunden bereithält. Ich hoffe, euch alle in Hyborea zu treffen – sucht einfach nach Borx dem Bären Schamanen!