Marilyn Manson entweder außergerichtliche Einigungen erzielen oder die Klagen wurden fallengelassen. So kam es auch jetzt wieder. Mansons ehemalige Assistentin Ashley Walters war bereits damals unter den genannten Frauen. Ihre erste Klage wurde im Mai 2022 abgewiesen. Jedoch gingen Walters und ihre Anwältin Kate McFarlane in Berufung – ohne Erfolg.
Verjährt
Richter Steve Cochran vom Los Angeles County wies die Klage von Ashley Walters wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung zurück. Der für den für nächsten Monat angesetzte Prozess ist damit auch abgesagt. In seiner Urteilsbegründung erklärte Cochran, die Beweislage zeige, dass Walters’ Ansprüche verjährt seien. Mit der Behauptung, ihre Erinnerungen an den mutmaßlichen Missbrauch seien unterdrückt worden, könne kein Verfahren aufgenommen werden. „Wir haben es hier mit einem Fall zu tun, in dem die Klage erst etwa zehn Jahre nach den relevanten Ereignissen eingereicht wurde. Ich kann daher nicht feststellen, dass die Regel der verspäteten Entdeckung Anwendung findet“, so der Richter.
Walters’ Anwältin kündigte an, die Berufung zu prüfen. „Wir sind enttäuscht. Wir halten diese Entscheidung für falsch. Die Regelung zur verzögerten Beweisaufnahme soll genau jenen Fällen Rechnung tragen, in denen Opfer sexuellen Missbrauchs Gerechtigkeit erfahren müssen, wenn der Täter versucht hat, sie am Melden zu hindern“, erklärt McFarlane nach der Anhörung gegenüber dem Rolling Stone. „So etwas erleben wir immer wieder. Und es scheint, als ob das Gesetz den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Bedürfnissen der Opfer nicht gerecht wird. Ich glaube aber nicht, dass dies das Ende der Fahnenstange ist.“
Recht und Unrecht
In ihrer Klage behauptete Walters, Manson habe sie 2010 mit Komplimenten zu ihren Fotografien und dem Angebot einer künstlerischen Zusammenarbeit gelockt. Später soll er sie ausgepeitscht, mit Tellern beworfen, ihr ins Ohr gebissen, ihre Hand in seine Unterwäsche gezwungen und sie bedroht haben. Außerdem will sie gesehen haben, wie Manson einen Requisitenschädel so heftig nach seiner damaligen Verlobten, Evan Rachel Wood, warf, dass dieser angeblich eine große, erhabene Beule an ihrem Bauch hinterließ.
Mansons (bürgerlich: Brian Warner) Anwalt Howard King erklärt wiederum: „Es ist erfreulich, dass ein Richter nach all den Jahren die Fakten prüft und feststellt, dass Brian Warner erneut zu Unrecht beschuldigt wurde. Es ist gut für ihn, dass ihm Gerechtigkeit widerfahren ist, auch wenn es ihn persönlich viel gekostet hat. Jetzt kann er nach vorne blicken.“
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