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Quo vadis, Annihilator?

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Klappe, die 15. – und Jeff Waters wirkt kein bisschen müde. Der sympathische Kanadier hat den Schock vom Dezember 2014 mittlerweile verdaut. Damals nahm Annihilator-Sänger Dave Padden, der Waters seit 2003 zur Seite gestanden hatte, überraschend seinen Hut – da er weniger unterwegs sein wollte. Ein Abschied auf Raten, meint der Gitarrist, der seine Band live braucht, die Musik aber allein schreibt und alle Instrumente selbst einspielt:

„Wenn ich zurückblicke, sah es in den letzten Jahren schon so aus, als würde Dave auf Tour keinen allzu großen Spaß empfinden; als sei es nur ein Job, ins Studio zu gehen. Ich wusste das schon länger, wollte aber nicht mit ihm sprechen, um ihn nicht zu vergraulen.“ Mit Padden, der erst 2013 auf der Bonus-CD RE-KILL seine Tauglichkeit für alte Band-Klassiker unter Beweis gestellt hatte, verliert die Band den einzigen Fixpunkt neben Waters. Dieser verbrachte die Woche nach der Entscheidung „in Schockstarre“: „Ich dachte immer, Dave würde Annihilator bis zum Ende begleiten“, seufzt Waters traurig. „Ich verbrachte Wochen damit, einen neuen Sänger zu suchen, Leute anzurufen, mich durch YouTube zu wühlen – doch es war sinnlos.“

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Da das Album bis auf den Gesang fertiggestellt war und der Veröffentlichungstermin dringlich nahte, griff Waters schweren Herzens selbst zum Mikrofon. Dabei folgte er einem so durchdachten wie selbstkritischen Plan: „Auf den Alben, die ich eingesungen hatte, mag ich meine Stimme nicht. Ich höre meist ein, zwei gute Dinge, und störe mich am Rest – ich bin eben Gitarrist, kein ­Sänger. Da ich SUICIDE SOCIETY als richtig gutes Werk einstufte, nahm ich mir Zeit – und Gesangsstunden.“ Dazu wägte Waters positive und negative Eigenheiten seiner Stimme ab, vermied Problemzonen und orientierte sich an Vorbildern, die ihm realistisch erschienen: „Meine Idole sind (…)“

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