Wenn beschwörende, nordische Gesänge à la Einar Selvik und Folk-Instrumente auf giftigen Black Metal treffen, wird es interessant. Doch von vorne: Zu Beginn von ANDVAKE wähnt man sich mit ‘Mot Verda’ in folkloristischen Singer/Songwriter-Gefilden. Nach etwa einer Minute rutscht die Nummer in Richtung Psychedelic Rock. Und im letzten Drittel wird derart heftig ins Mikrofon gekeift, dass das geneigte Black Metal-Ohr zu vibrieren beginnt. Auch die Titelnummer wechselt zwischen ätherischen Harmonien und roher Aggression. Bei ‘Leika’ ist Afargang-Schöpfer Olav L Mjelva mit der Hardanger-Geige in seinem Element. Das Lied hat etwas Erhellendes und gleichsam Melancholisches. Nach einem kleinen Intermezzo mit Archivaufnahmen des legendären norwegischen Geigers Olav Sataslåtten geht es mit ‘Sjå Det Blånar’ wie gehabt abwechslungsreich weiter.
🛒 ANDVAKE bei Amazon‘I Di Eining’ wiegt mit seiner doomigen Atmosphäre recht schwer. Aber mit ‘Kom Ned’ gelingt es Afargang, die Gemüter wieder zu beruhigen und zugleich etwas Feierliches zu versprühen. Olav L Mjelva ist vielleicht bislang nicht vielen Leuten ein Begriff, und doch ist er kein unbeschriebenes Blatt. Zu seinen Arbeiten zählen – neben Kollaborationen mit Gåte und Wardruna – auch musikalische Beiträge zu ‘Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht’ oder ‘God Of War – Ragnarök’. Mjelvas Intention ist es, die „nordischen Elemente als Sound-Kulisse für die sehr schwere Musik zu verwenden.“ Und das ist ihm und seinen Kollegen mit diesem Debüt gelungen.
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