Apocalypse Orchestra haben sich bereits vor zwölf Jahren formiert, und doch ist A PLAGUE UPON THEE erst das zweite Album der Schweden. Wer bereits vom Debütalbum THE END IS NIGH von 2017 überzeugt war (und das waren nicht wenige), dürfte mit der aktuellen Scheibe gleichermaßen viel Freude haben. Erneut setzt das Quintett auf mittelalterliche Klänge mit Drehleier, Zither und ähnlichen altertümlichen Instrumenten. Das Besondere hierbei ist jedoch, dass Apocalypse Orchestra (der Band-Name legt es schon nahe) nicht wie andere artverwandte Kapellen zum Feiern und Frohlocken einladen. Dank des heftigen Doom Metal-Anteils kommt alles sehr getragen, aber keineswegs langweilig daher. Anstatt einer ausgelassenen Feier in der Schänke versetzen Titel wie ‘Sacrament Of Avarice’ oder ‘Tempest’ in die düsteren Gefilde mittelalterlicher Geschichten. Die Uneinigkeit von Religion und Wissenschaft sowie lebendige Einmauerung sind nur ein kleiner Auszug dessen.
Da derlei Dinge offenbar eine gewisse Erzählzeit benötigen, dauert jedes Stück (bis auf eine Ausnahme) mindestens sieben Minuten. Beginnend mit dem Neunminutenbrecher ‘Virago’ endet die Reise ins dunkle Mittelalter mit dem hymnenartigen ‘Saint Yersinia’, welches gleichsam einen schön inszenierten, hoffnungsvollen Lichtblick mit sich bringt. Mit A PLAGUE UPON THEE haben Erik Larsson und seine Mannen erneut ein gänzlich ausgereiftes Werk erschaffen, das zugleich nach mehr verlangt.
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