STÜRMISCHE ZEITEN sagen uns diese vier Rostocker Jungs voraus. Und, tatsächlich: glaubt man den Zeilen, die Sänger Philly und Johnny uns in einem metallischen Hard Rock-Gewand entgegenkotzen, besteht wenig Hoffnung für eine rosige Zukunft in diesem Land. Die da oben essen Calamari in ihrem Ferrari (‘Multimilliardär’), während sich über uns hier unten die eisige Nacht legt (‘Lasst uns brennen’). Doch keine Sorge, denn „wir sind das Volk, was uns gehört, das werden wir uns holen“ (‘Was lange gärt’).
Das ist die eine Seite der Bonkers – einfache und auch irgendwie einleuchtende Sozialkritik. Auf der anderen Seite aber nimmt man es auf dem nunmehr vierten Album dann doch nicht so schwer und begegnet der Tristesse mit Humor.
Songs wie ‘1 € Job’ und ‘Knüppel aufn Kopp’ sind jedenfalls nicht ganz so ernst gemeint. Doch die Mischung aus bierernst und voll witzig will irgendwie nicht funktionieren. Dass der Humor und die Gesellschaftsanalyse dabei genauso einfältig sind wie das Songwriting der harten Jungs, sorgt höchstens ab und zu mal für ein Schmunzeln und Fußwippen, aber meistens dann doch nur für Augenrollen und Gähnen.
Fans des harten Deutsch-Rock könnten das aber anders sehen. Für ein bierseliges Zusammensein kann man STÜRMISCHE ZEITEN vielleicht sogar mal hervorholen – um auch noch etwas Nettes zu sagen.
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Bagman
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