Das aus Baltimore stammende Quartett Gasket veröffentlicht Ende November sein wie die Band benanntes Debütalbum. Und das ist, nach zwei EPs und drei Jahren Bestehen, ganz schön ambitioniert. Bei der Hardcore-Band scheinen sich die Dinge – passend zu ihrem Genre – ohnehin recht zügig zu entwickeln. Und das ist auch dem Album anzumerken: Es umfasst zwar neun Titel, doch GASKET ist trotzdem nach zwanzig Minuten schon durch – kein Wunder, wenn jeder Song nur knapp zwei Minuten lang ist. Aber, keine Angst: Die Musik hat nicht unbedingt darunter gelitten. Sie ist chaotisch, wütend und aggressiv: Hier bekommt man Lust, etwas kaputtzuschlagen – vor Freude natürlich. Songs wie ‘Purest Existence’ rufen außerdem eine düstere, atmosphärische Stimmung hervor, und in ‘Not Your Breed’ beweisen Gasket, dass schwierige Tempowechsel für sie keine große Sache sind. Für den klassischen Hardcore-Fan sind das Auf-die-Trommel-Gedresche, die schweren Riffs und das Geschrei genau das Richtige, dem ein oder anderen Anhänger von Tim Henson (Polyphia) mag das musikalische Gemetzel zu trivial erscheinen – live und in Farbe sind Gasket mit Sicherheit sowohl für den Erstgenannten als auch Letzteren ein Vergnügen. Ob man mit gewöhnlichem – aber gut gemachtem – Hardcore nun etwas anfangen kann oder nicht: Niemand ist gezwungen, den morgendlichen Kaffee zu diesem nachbarschaftlichen Friedensvernichter zu schlürfen (auch wenn sich das eigentlich gar nicht so schlecht anhört). Im richtigen Setting kommt hier aber jeder auf seine Kosten.
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