„It’s been a hard ride, it’s been a long way to get here.“ Schon in den ersten Sekunden von TWENTY TIMES COLDER wird deutlich, dass Oliver Hartmann das zwanzigste Jubiläum nutzt, um auf seine bisherige Karriere zurückzublicken und zugleich ein neues Ausrufezeichen zu setzen. Musikalisch basiert seine Musik weiterhin auf Blues-getriebenem Hard Rock, der gerne Anleihen aus den Siebziger Jahren nutzt und sowohl angenehm als auch Riff-getrieben durch die Boxen dröhnt, getragen von einer ausdrucksstarken Stimme, die zwischen rauer Wärme und eindringlicher Klarheit pendelt. Tracks wie das Titellied, ‘No One But You’, ‘Just Fly’ oder die Ballade ‘Alone’ (Grüße an den späten Gary Moore) unterstreichen Hartmanns Gespür für Stimmung und Song-Struktur. Produziert ist das Ganze mit einem klaren, druckvollen Klangbild. Was leider fehlt, sind Hits, mitreißende Momente und Hookline-Ungetüme. Man kann sich in dieses Album wie in eine Wohlfühldecke einmummeln – die großen Gänsehautmomente fehlen. TWENTY TIMES COLDER ist ein grundsolides Werk mit starker Stimme, feiner Musikalität und hörbar viel Herz. Doch wer auf die große Rock-Geste hofft, wird eher begleitet als gepackt. Für Fans von Bands wie Thunder dennoch wärmstens zum Hörtest empfohlen.
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