Als wegweisend im Bereich Extrem-Prog gelten die Norweger In Vain schon länger; davon zeugt nicht zuletzt das vielschichtige ÆNIGMA (2013). Auch auf ihrem vierten Album vereint die 2003 gegründete Gruppe das Beste diverser Welten: Die Basis bildet eine grundlegend aggressive Mischung aus melodischem Death- und Black Metal, welche das Quintett um Gitarrist Johnar Håland mit so mancher progressiven Schwurbelei ergänzt.
Auch gesanglich lieben In Vain das Besondere: Dunkles Krächzen, an Borknagar erinnernder, virtuoser Klargesang (‘Origin’, ‘En Forgangen Tid (Times Of Yore Pt. II)’) und stimmungsvolle Chöre verleihen CURRENTS eine vollmundig nordische Atmosphäre. Abwechslung garantieren brachial-komplexe Passagen wie die erste Hälfte des wandlungsfähigen ‘Blood We Shed’, die dem Hörer volle Konzentration abverlangen.
Zur Unterstützung präsentieren In Vain neben Schlagzeuger Baard Kolstad (Borknagar) diverse Gäste: Für Akzente sorgen Orgel, Cello, Violine, Bratsche und Saxofon; dazu gesellen sich die Sänger Matt Heafy (Trivium), Kristian Wikstøl (From Strength To Strength) und Simen Høgdal Pedersen (Ground Zero System). Das nostalgisch-pompöse ‘Standing On The Ground Of Mammoths’ beendet das 42-minütige Kleinod, dessen Entdeckung in den diffizilen Passagen schwerfallen mag, das sich am Ende aber nicht zuletzt aufgrund seiner atemberaubenden Musikalität lohnt.
