HEALED BY THE SUN ist nicht nur das Motto, nach dem wir, nun, da die düsteren Wintermonate vorbei sind, leben, sondern auch der Name des besten Ivanhoe-Albums seit den Neunzigern. Nach ein paar vor sich hin dümpelnden, weder auf progressiver noch metallischer Ebene überzeugender Alben klingen sie frisch und durchdacht wie lange nicht mehr. Das Augenmerk ist deutlich in Richtung Zugänglichkeit und Eingängigkeit gerutscht, was der Platte trotz der sportlichen Spielzeit Auftrieb gibt.
Die technisch und textlich anspruchsvolleren Passagen ragen aus dem Klangkonstrukt nicht zu arg heraus und integrieren sich einwandfrei in die Riff-betonte Kulisse. Denn diese stehen bei HEALED BY THE SUN definitiv im Fokus. Vielleicht liegt es am erneuten Besetzungswechsel oder der inspirierenden Zeit seit der nunmehr vier Jahre zurückliegenden letzten Veröffentlichung (natürlich sind COVID und Kirchenskandale indes integrale Teile der Texte). Eines ist jedoch klar: Mit dem sich aufwärts wirbelnden, mit Kirchenchor gepimpten Epos ‘10C’ oder dem aufs Wichtigste reduzierten – aber nicht zu simplen – Hard-Rocker ‘Headnut’ haben Ivanhoe einen Höhepunkt in ihrer Diskografie erreicht. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei einem Ausrutscher.
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