Auch nach 40 Jahren kann man noch offen für neue Ansätze sein – das hält jung, frisch und agil. Dies bezieht sich im Fall der US-amerikanischen Power-Metaller und des mittlerweile elften Studioalbums THE HALLOWED nicht auf die Musik, son­-dern die Vorgehensweise. Ende 2022 veröffentlichten Jag Panzer ein Comic-Buch mit demselben Titel, das sie nun gewissermaßen vertonen. Das Konzept dreht sich um eine Truppe von fünf Leuten, die in einem vereisten Ödland um ihr Leben und eine neue Zukunft kämpfen. Dabei kreuzen gefährliche und furchteinflößende Kreaturen ihren Weg. Stilistisch dürfen Fans bei allen Kontroll­kästchen einen Haken setzen, das Quintett um Frontmann Harry „The Titan“ Conklin serviert erwartbare, qualitativ zufriedenstellende Kost.

Denn so innovativ der Ansatz zu THE HALLOWED auch sein mag, inhaltlich hat das kaum Auswirkungen. Jag Panzer bieten kraftvollen Power Metal mit stark britischer Note, schöne Melodiebögen und variablen Gesang, der wie gewohnt sirenenartige Passagen einstreut. Was THE HALLOWED hingegen nicht gelingt: Bilder vor dem inneren Auge zu erzeugen. Im Endeffekt wirkt das Ganze etwas routiniert und bieder, wenngleich auf technisch hohem Niveau.

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