Zugänglicher Punk Rock, deutsche Texte, Verzicht auf Vokale: Kmpfsprt machen es Skeptikern leicht, sie als konstruierten Hipsterscheiß vorzuverurteilen. Wer die Band in den vergangenen Jahren auf der Bühne erlebt hat, wird jedoch bestätigen können:
Die Kölner musizieren nicht mit Kalkül, sondern Herzblut. Auf INTERVENTION verpacken sie ihre sozialkritischen, das menschliche Dasein analysierenden Texte zum zweiten Mal nach JUGEND MUTIERT (2014) auf Albumlänge in (Pop-)Punk, der Menschenmengen in Bewegung bringt. Im ersten Durchlauf wirkt INTERVENTION aufgrund seiner Gutlaunigkeit, makellosen Produktion und nicht zuletzt stärkeren Konzentration auf Melodien zu gefällig und glatt.
Mit jedem weiteren Mal schält sich die unter der grinsenden Fassade schlummernde Melancholie jedoch weiter hervor und offenbart die wahre Tiefe. Dass diese nie in philosophische Sphären vordringt, versteht sich angesichts der leicht konsumierbaren Kompositionen im Massen-Festival-tauglichen Fahr-wasser von Turbostaat, Muff Potter, Marathonmann, Adam Angst, Donots, Hot Water Music oder Title Fight von selbst. Ebenso, dass INTERVENTION nicht für eingefleischte Härtner gemacht wurde. Alle anderen erhalten ein Sommeralbum voller zynisch verpackter Spitzen gegen die Musikindustrie, „besorgte Bürger“ und andere Plagen der Gegenwart.
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