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Miss May I SHADOWS INSIDE

Metalcore, Sharptone/Warner (10 Songs / VÖ: 02.06.)

6/ 7
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Bis zum Jahr 2014 und dem vierten Album RISE OF THE LION konnte sich die Metalcore-Band aus Ohio stetig steigern – nicht nur, was die Zahl der Anhänger, sondern auch die Chart-Platzierungen in der US-amerikanischen Heimat betraf. An den Top 20 zu kratzen, ist mit dieser Musik auch heute noch nicht selbstverständlich.

Den ersten kleineren Rückschlag mussten Miss May I mit der letzten Scheibe DEATHLESS (2015) verdauen, die sich als Schnellschuss erwies und kreativ wie kommerziell hinter den Erwartungen zurückblieb. Umso gespannter durfte man sein, wie Miss May I dem ersten Negativ-Trend ihrer Karriere musikalisch begegnen – man kann sagen: durchaus selbstbewusst und mit Mut zur Entwicklung.

Die Lieder besitzen wieder die gewohnte Wucht und Durchschlagskraft (bereits der Opener und Titel-Song schraubt mächtig am Halsgewinde), betonen aber ebenso deutlich den Chorus. SHADOWS INSIDE ist eine Nuance melodiebetonter als seine Vorgänger (speziell auch, wenn sich die Gitarren zu klassischen Soli hinreißen lassen), aber keineswegs kraftlos. Der Sound ist ein großes Plus und lässt auch jene Momente wuchtig wirken, in denen Miss May I die großen Hooklines suchen und es fast schon ambient-artig zugeht (‘Never Let Me Stay’).

Anstatt sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen, hat das Quintett sein bislang bestes Album veröffentlicht. Fans von neueren Parkway Drive können hier bedenkenlos zugreifen.

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