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Night Demon OUTSIDER

Heavy Metal, Century Media/Sony (9 Songs / VÖ: 17.3.)

5.5/ 7
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Kult-Alarm – und zwar nicht von der Sorte Band, die derartig verklärt-vorgestrig rumpelt, dass es sie perspektivisch nie weit aus ihrem Proberaum heraustreiben wird, sondern im Gegenteil von einer Mannschaft, die hoch hinaus will, dafür alles an Enthusiasmus und Talent gibt und genau weiß, welche Knöpfe zu drücken sind. Denn Night Demon haben es wie nur wenige andere zeitgenössische Bands verstanden, die Essenz der NWOBHM einzufangen, ohne wie die 666. Iron Maiden-Kopie zu klingen. Darum steht es den US-Amerikanern auch wunderbar zu Gesicht, den Rock’n’Roll-Faktor noch ein kleines Stück weiter aufzudrehen als auf den beiden Vorgängeralben.

OUTSIDER will keine Rekorde in Härte, Geschwindigkeit oder Gesangshöhe aufstellen, sondern authentisch und von Herzen rocken – gerne maximal heavy (siehe das energetische Titelstück), dabei aber auch maximal hüftlocker à la Judas Priest ’78 auf KILLING MACHINE (siehe ‘Obsidian’) – oder mit ‘Beyond The Grave’ in einen zähflüssigen Doom-Hammer gegossen. Speziell in den ruhigeren Teilen des letztgenannten Gänsehaut-Songs glänzt Jarvis Leatherby mit seinem Gesang: So sauber wie nötig, so kernig wie möglich.

Nur das balladeske ‘A Wake’ kratzt arg an schmalzigem Ami-Rock – fraglos erstklassig und mitreißend, auf einem Stone Sour-Album aber womöglich passender aufgehoben. Dem gegenüber steht (mit etwa ‘Escape From Beyond’ und ‘The Last Day’) schnörkelloser Headbang-Stoff für Fans von Warlord, Riot und Manowar. Mit dem Siebenminüter ‘The Wrath’ liefert das Trio gar sein bisheriges Opus magnum ab – das Hin und Her zwischen ergreifenden Momenten und Metal-Explosion beeindruckt nachhaltig. Dass es sich beim dritten vollwertigen Studioalbum von Night Demon um ein Konzeptwerk handeln soll, mag das Ganze noch vielschichtiger wirken lassen – lenkt aber keinen Deut vom reinen Heavy Metal-Genuss ab.

Die vergangenen Jahre waren für die Kalifornier (gewiss auch vor dem Hintergrund der eigenartigen Weltlage) geprägt von unsteten und ungewöhnlichen Releases. Ein Live-Album und eine Reihe von Singles, die wenig später den Weg auf eine Kompilation fanden, waren trotz gewohnter Güteklasse nicht die Veröffentlichungen, auf welche die Anhängerschaft gewartet hatte und die die Band voranbringen sollten. Sechs Jahre sind also ins Land gezogen, seit DARKNESS REMAINS Night Demon den METAL HAMMER-Award für „Up And Coming“ einbrachte – OUTSIDER könnte als ihr erster Soundcheck-Sieg zum entscheidenden Sprung beitragen.

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