2017 gibt es anscheinend zu wenig Metalcore der klassischen australischen Schule. Lies: Außer I Killed The Prom Queen klingen zu wenig Bands wie I Killed The Prom Queen. Das dachten sich wohl auch Resist The Ocean, die auf ihrem Debüt HEART OF THE OAK eine Zeitreise in die Nuller Jahre anbieten, die sich durchaus hören lassen kann.
Riffing, Shouts – ja, sogar die Produktion klingt ein wenig wie auf MUSIC FOR THE RECENTLY DECEASED, und bringt damit eine nicht ganz unwesentliche Nostalgie-Saite in Schwingungen. Klar ist damit auch: Neu erfunden wird mal überhaupt gar nichts. Das ist aber egal, denn das ein oder andere Riff respektive Solo kann sich durchaus mit dem Vorbild messen lassen. Außer-dem ist definitiv als Pluspunkt zu vermerken, dass Resist The Ocean es schaffen, auf Melodie zu setzen, ohne in allzu weinerlichen Klargesang zu verfallen (stattdessen setzt die Band auf eine zur stimmig-rauen Produktion passende, härtere Variante). HEART OF THE OAK geht somit schön nach vorne, ohne stumpf zu sein, und vermittelt intensive Emotion. Ganz nebenbei sind die Songs der fünf Nürnberger auch noch ziemlich gut, allen voran der Opener ‘Oceanlung’, ‘Handcarved Coffins’ und der schnelle Titel-Track ‘Heart Of The Oak’, der sogar mit Spoken Word-Elementen aufwarten kann.
Für die absolute Metalcore-Spitzengruppe fehlt trotz der wiedererkennbaren Melodien (‘The Last Of Our Kind’, ‘Black Rust’!) über die gesamte Spielzeit dennoch etwas Abwechslung. In dieser Abteilung haben aber auch I Killed The Prom Queen letztlich nie wirklich brilliert. Ein gutes Debütalbum!