Eine Welt voller Ölbohrer und Eisenbahn­barone, Viehdiebe und Geschäfts­männer: Wayfarer wählen trostlose Worte für die Beerdigung des amerikanischen Traums und eine noch düsterere musikalische Inszenierung. Wie die Vorgänger vereint auch Platte Nummer fünf Elemente aus Country und Blues mit Post Black Metal. Dabei schwankt AMERICAN GOTHIC überwiegend im Midtempo zwischen hoffnungsloser Tristesse (‘A High Plains Eulogy’) und zerstörerischer Aggression (‘To Enter My House Justified’). ‘Reaper On The Oilfields’ ist der Beweis dafür, dass Wayfarer auch auf unaufgeregt rockig-charismatische Klänge stehen, während der kurze Zwischenspieler ‘1934’ einen Trance-artigen, komatösen Zustand inszeniert, nur damit das darauf­folgende ‘Black Plumes Over God’s Country’ harsch und donnernd als Weckruf dient – samt freudloser Bot­schaft in Sprechstimme als Ausklang.

Auch wenn die Songs in Überlänge daherkommen und die gesangliche Darbietung oft eher monoton statt mitreißend dahinsiecht, eignet sich AMERICAN GOTHIC vor allem durch die sanften Passagen, die folkig angehauchten Melodien und den in Teilen verzerrt-sehnsuchtsvollen Klargesang hervorragend als weicher Einstieg für Neuankömmlinge im Black Metal-Genre. Ob es für mehr reicht, muss jeder für sich selbst abwägen.

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