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Saitenhieb: Luxus Konzertbesuch

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Liebe Leserschaft,

Hand aufs Herz: Wie viele Konzerte könnt ihr euch noch leisten? Ein bis zwei große, vielleicht noch ein Festival, und dann „nur noch“ Events in kleinen Clubs? Ihr steht bei den großen Bands auch meist eingepfercht zwischen den Massen, während die „besseren“ Besucher vorne im „Golden Circle“ viel mehr Platz zum Atmen haben? Dann gehört ihr zu der Gattung jener, die entweder schlicht nicht den doppelten Preis nur für ein paar Meter weiter vorne zahlen wollen – oder können. Im Jahr 2023 ist der Rock’n’Roll-Kapitalismus perfektioniert.

Wie kommt es zu diesen Wucherpreisen? Mal von den steigenden Betriebskosten für Material, Energie und Personal abgesehen, ist das Zauberwort die „nachfragenorientierte Preisgestaltung“. Programme schaffen eine Echtzeitanalyse, um die Nachfrage zu ermitteln. Doch selbst die Kackplätze hinter drei Säulen in der letzten Reihe werden preislich so analysiert, um den letztzumutbaren Preis aus dem Fan herauszupressen. Klar, die großen Ticket-Börsen, Booking-Agenturen und Mehrzweckhallenbesitzer freuen sich. Auch für die großen Bands ist dies profitabel, während kleine Acts und Clubs in die Röhre gucken.

Kleinere statt große Acts fördern

So können sich die meisten Besucher noch ein größeres Konzert im Jahr leisten, während die kleinen bis mittleren vernachlässigt werden. Das resultiert in abgesagten Tourneen kleinerer Acts, weil zu wenig Tickets verkauft werden.
Klein? Anthrax und Mantar mussten Teile ihrer Tourneen aus unter anderem diesen Gründen absagen. Anthrax. Und. Mantar. Die kleinen Clubs büßen Einnahmen ein und können Newcomer somit nicht mehr unterstützen.

Was können wir, die Einnahmequelle und Opfer dieser nicht nur natürlichen, sondern zum Teil auch künstlich herbeigeführten Preisexplosion, besser machen? Nun, leider nicht viel: Das Geld für eine große Band könnten wir in drei bis vier kleinere Acts investieren, zudem die Tickets bei lokalen Anbietern statt großen Firmen kaufen. Doch um langfristig etwas zu verbessern, müssen sich die Preise irgendwann wieder normalisieren. Sonst drohen Konzertbesuche in naher Zukunft zu einem Luxus zu werden, den sich Otto Normalmetaller nicht mehr leisten kann.

Euer Flo

Ihr erreicht den Autor unter redaktion@metal-hammer.de.

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Metallica: Darum benutzen Hetfield und Co. live keine Amps

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