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Sonys E3-Show: Kampfansage an Microsoft

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15 Minuten ließ Sony die Spielewelt warten, bis die E3-Pressekonferenz der Japaner startete. Weitere 90 Minuten vergingen, bis das Unternehmen die Herzen der Spielewelt für sich gewonnen hatte. Und das lag nicht an der Enthüllung der Playstation 4. Die hielt Sonys Chef der Unterhaltungssparte Andrew House bereits nach einer knappen halben Stunde in den Händen und erntete dafür tosenden Applaus. Für Jubelschreie und „Sony! Sony!“-Rufe im Publikum sorgten die Ankündigungen von Jack Tretton gegen Ende der E3-Show. Derartige Reaktionen bekommt ein Hersteller nur äußerst selten auf einer Pressekonferenz. Sonys USA-Chef strahlte wie ein Honigkuchenpferd und kommentierte das Geschehen so: „Ich vermute, das ist eine gute Sache.“

Für die Spieler

Diese gute Sache waren im Grunde zwei Dinge: Die Playstation 4 unterstützt den Handel oder die Weitergabe von Gebrauchtspielen wie bisher die PS3, und sie bietet einen Offlinemodus. Genau diese Themen erhitzten in den Wochen nach der Xbox-One-Vorstellung die Zockergemüter. Denn Microsoft schränkt den Spieletausch und den Handel deutlich ein und zwingt Konsolennutzer mindestens alle 24 Stunden ans Netz. Der Aufschrei im Internet war groß. Kein Wunder, denn diese Funktionen nutzen ausschließlich den Herstellern – zum einen als Kopierschutz über die regelmäßige Online-Anbindung, zum anderen als zusätzliche Einnahmequelle. In diesem aufgeheizten Klima wirken Sonys Ankündigungen wie ein Brandbeschleuniger. Im positivem Sinne. Das Publikum brannte für Sony, feierte Tretton und den Konzern. Endlich jemand, der die Bedürfnisse der Spieler hört und wahrnimmt. In gerade einmal fünf E3-Minuten überholt Sony Microsoft im Wettstreit um die Käufergunst.

Preisschlacht

Und die Japaner setzen am Ende der Pressekonferenz zur Überrundung an. Andrew House verkündet, dass die PS4 Ende 2013 weltweit für 399 Euro in den Handel kommt. Damit liegt das Gerät satte 100 Euro unter der Xbox One. Wieder Jubelschreie und „Sony!“-Rufe aus dem Publikum. Ein Schlag ins Kontor für Microsoft! Da kann das Spieleangebot noch so gut sein, gegen derartige Argumente richten die besten Exklusivtitel nichts aus.

War sonst noch was? Richtig. Spiele!

Die hatte Sony natürlich auch im E3-Köcher – zumindest bedingt. 30 PS4-Games sind derzeit in Entwicklung, 20 sollen innerhalb des ersten Jahres nach dem Start der Konsole erscheinen. Viel war davon leider nicht zu sehen. Sony zeigte vor allem bereits von der PS4-Enthüllung bekannte Spiele: Zu „Infamous – Second Son“, „Killzone – Shadow Fall“, „Driveclub“ und „Knack“ flimmerten neue Spielszenen über die Leinwände. Einzig der PS4-Exklusivtitel „The Order“ feierte mit einem wenig aussagekräftigen Rendertrailer Premiere. An dem Actiontitel werkeln die Entwickler von Ready at Dawn, die bisher vor allem PSP-Titel wie „God of War – Chains of Olympus“ oder „Daxter“ verantworteten.

Computer Bild SpieleMehr Gehalt boten die Präsentationen von „Assassin’s Creed 4“ und „Watch Dogs“. Beide Titel zeigten in einer Live-Demo, was Zocker auf der neuen Konsolengeneration erwartet. Die Grafikunterschiede zu den aktuellen Konsolen sind überdeutlich. Und auch spielerisch konnten die Titel punkten: „Assassin’s Creed 4“ vor allem mit einer imposanten Seeschlacht, „Watch Dogs“ mit cleveren Hackerspielereien im Großstadtdschungel. Letzteres bekommt offensichtlich auch eine Mehrspielerkomponente für mobile Geräte. Am Ende der „Watch Dogs“-Demo bekam die Hauptfigur Aiden Pierce Hilfe von einem anderen Spieler, der per Tablet die Flucht des Hackers unterstützte – indem er die anrückende Polizei per Straßensperre aufhielt.

Das eindrucksvollste Game der Sony-Pressekonferenz war „Destiny“. Bungie zeigte zum ersten Mal in einer Live-Demonstration öffentlich Spielszenen aus dem Online-Actionspiel. Darin ballerte sich eine Heldengruppe über einen alienverseuchten Planeten. Das Gezeigte erinnerte an eine Mischung aus „Borderlands“ und „Guild Wars 2“. Offenbar gibt es unterschiedliche Klassen mit eigenen Spezialfähigkeiten. Monster lassen bisweilen Waffen liegen, die ebenfalls über besondere Merkmale verfügen und sich im Handling deutlich unterscheiden. Die MMO-Komponente erfüllt „Destiny“ mit sogenannten Public Events, bei denen ein besonders starker Gegner das Schlachtfeld umpflügt und nur mit der Unterstützung vieler Spieler zur Strecke gebracht werden kann. Insgesamt ein überzeugender erster Auftritt von „Destiny“, das 2014 erscheint. Apropos MMO: „The Elder Scrolls Online“ kommt ebenfalls auf die PS4 – im Frühjahr 2014.

Nachschub für die Vita

Auch Sonys Kleinste blieb nicht unbeachtet: Die Playstation Vita erhält in den kommenden Monaten kräftig Spiele-Nachschub. Über 60 Titel befinden sich gegenwärtig in Entwicklung. Darunter neben alten Bekannten wie „Tearaway“ auch HD-Neuauflagen der ersten beiden „God of War“-Ableger sowie „Final Fantasy 10“ und „Final Fantasy 10-2“. Große Überraschung für Zombie-Fans: Das Telltale-Abenteuer „The Walking Dead“ kommt endlich auf den Handheld, ebenso wie die neuangekündigte Episode „400 Days“. Im Sommer erscheint die Vita sogar im Bundle mit dem Zombie-Spiel.

Indie-Ecke

Neben den großen Blockbuster-Titeln räumte Sony auch den kleinen Entwicklern erstaunlich viel Zeit ein. Die Entwickler von Super Giant Games präsentierten „Transistor“, das optisch stark an das Vorgängerspiel des Studios, „Bastion“, erinnert. Starttermin ist 2014. Im Rahmen dieser Indie-Ecke stellten weitere kleine Entwickler ihre Projekte vor: „Don’t Starve“, „Mercenary Kings“, „Octodad“, „Secret Ponchos“, „Rays“, „Outlast“, „Oddworld – New and Tasty“ und „Galaxy“ erscheinen alle 2014 für Playstation 4.

Die Zukunft der PS3

Für sein aktuelles Flaggschiff hatte Sony wenig Neues in petto, machte mit frischen Trailern zu „Beyond – Two Souls“, „Batman – Arkham Origins“ und „Gran Turismo 6“ allerdings deutlich, dass die Playstation 3 noch längst nicht am Ende ist. Alleine in diesem Jahr erscheinen so viele Hochkaräter für die Daddelkiste, dass eine Anschaffung auch im Jahr 2013 nicht abwegig erscheint. Weitere Beispiele präsentierte Sony mit „Puppeteer“ und „Grand Theft Auto 5“.

Der Haken mit dem neuen PS Plus

Die gute Nachricht: Sony baut den Premiumdienst Playstation Plus mit dem Start der PS4 weiter aus. Für knapp fünf Euro im Monat nutzen Spieler das Paket auf PS3, PS4 und PS Vita. Dafür bekommen sie weiterhin Vorteile auf Playstation 3 und Vita wie Gratis-Spiele. Auf der Playstation 4 gibt es als Startbonus unter anderem das Online-Rennspiel „Driveclub“ kostenlos, Rabatte auf Spiele, eine Cloud-Speicher-Funktion, automatisch Spiel-Updates und eine Mehrspieleroption. Richtig: eine Mehrspieleroption. Damit sind die Zeiten von kostenlosen Multiplayer-Partien für Playstation-Nutzer vorbei. Wer zum Beispiel „Call of Duty – Ghosts“ gegen andere zocken möchte, braucht PS Plus. Zumindest in diesem Bereich gleicht sich Sony Microsoft an. Die Xbox 360 verlangt schon immer eine kostenpflichtige Gold-Mitgliedschaft für Online-Mehrspielerfunktionen.

Fazit

Was war das für eine Klatsche für Microsoft! Sony nutzt die E3 2013, um sich eine hervorragende Startposition für das Konsolenrennnen im Herbst zu verschaffen. Im Grunde haben die Japaner nur zugehört. Was bewegt die Spielewelt? Welche Ängste schwingen mit bei der neuen Konsolengeneration? Und um das zu bemerken, mussten die Playstation-Macher nicht einmal besonders gut lauschen. Es schallte heraus aus dem Internet. Und ebenso schallte die Begeisterung Tretton & Co. aus dem Publikum entgegen. „Ihr habt uns verstanden. Danke!“ stand vielen Besuchern der Pressekonferenz ins Gesicht geschrieben. Diese Begeisterung verschafft der PS4 einen dicken Vorteil gegenüber der Xbox One. Spannend bleibt, wie Microsoft reagiert.

>>> Playstation 4: Alle Infos zur neuen Sony-Konsole

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

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Kündigungen bei Sony: Dieses Spiel wird eingestellt

In einer kürzlich veröffentlichten Ankündigung gab Sony bekannt, dass sie rund 8% ihrer Belegschaft (etwa 900 Mitarbeiter) entlassen werden. Zusätzlich zur Personalkürzung wird auch das renommierte London Studio geschlossen, das für Spiele wie ‘Singstar’ bekannt ist. Diese und weitere Enthüllungen stammen aus einem Bericht von Bloomberg. Laut dem Journalisten Jason Schreier  wurde in diesem Zuge auch ein Ableger der ‘Twisted Metal’-Reihe eingstellt. Das Spiel wurde von dem britischen First-Party-Studio Firespite entwickelt und sollte als Live-Service-Spiel ähnlich wie ‘Destiny 2’ funktionieren. Kündigungswellen, nicht nur bei Sony Die Entscheidung, das Projekt einzustellen, kommt nicht überraschend, da Firespite bereits kürzlich von CEO Jim…
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