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Stoneman feuern Bassist wegen Antifa-Shirt

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Wer ein Antifa-Shirt trägt, will damit einfach nur kundtun, dass er gegen Faschismus ist. Insofern sollte eigentlich niemand ein Problem mit Leuten haben, die solche Textilien tragen. Eigentlich — denn die schweizerische Metal-Band Stoneman hat sich jüngst ihres Bassisten entledigt, weil dieser bei einem Konzert in Erfurt (im Vorprogramm von Weimar) ein Leiberl mit dem Aufdruck „Antifaschistische Aktion“ anhatte. Im zugehörigen, inzwischen wieder gelöschten Statement in den Sozialen Medien bezeichnet die Gruppe dies als „unfassbar hinterhältige Aktion“.

Gegen jeglichen Extremismus

Es folgten „direkt finale Konsequenzen“: „Die Zusammenarbeit mit dem Bassisten ist per sofort beendet!“ Weiter heißt es: „Diese Aktion wurde hinter unserem Rücken geplant. Sowas repräsentiert nicht und in keiner Weise die Meinung der Band Stoneman, sondern ist eine unentschuldbare, voll beabsichtigte Entgleisung eines Einzelnen und hat somit der Band Stoneman massiv geschadet. […] Stoneman stehen für Musik, Kunst und immer für Provokation, aber niemals für Politik und schon gar nicht für Extremismus, egal, in welche Richtung.“

Antifa_Stoneman

Der Rauswurf von Bassist Mähna kam jedoch augenscheinlich nicht bei allen Fans gut an, weswegen es laut der eidgenössischen Band einen Shitstorm in den Socials gab. Als Reaktion darauf gibt es bereits ein neues Statement von Stoneman, in dem die Gruppe ihre Sicht darlegt und auch verkündet, dass sich Mähne und Sänger Mikka wieder angenähert haben. „Nachdem sich die Emotionen vom Konzert gelegt haben und der Shitstorm auf Social Media seinen Höhepunkt gefunden hat, möchten wir als Band Stoneman Folgendes klarstellen:

Wir sind schon immer eine Band gewesen, für die eine antifaschistische Haltung Grundkonsens unseres Schaffens ist. Seit 20 Jahren. Faschismus bedroht die Vielfalt einer alternativen Musikszene und das Fundament des Zusammenlebens. Wer uns kennt, weiß auch, dass viele Posts aus der Vergangenheit zu diesem Thema alles andere als nur ein Lippenbekenntnis sind. Wir sind uns der gesellschaftlichen Spaltung gerade auch in Ostdeutschland bewusst, was z. B. dazu führt, dass sich hinter dem Antifa-Signet ein breites Spektrum von linksliberal bis linksextrem verortet.

Nicht nur, weil es für uns als Schweizer schwer ist, die jeweils regionalen Befindlichkeiten und Positionierungen zu verstehen, hatten wir uns entschlossen, politische Aussagen und Symbole auf unseren Konzerten zu meiden, damit jeder mit unserer Musik einfach in erster Linie Spaß hat, anstelle über politische Aspekte unseres Künstlerdaseins zu sinnieren. Das von uns unmittelbar nach den Geschehnissen in Erfurt gepostete Statement war daher aus dem Affekt wenig durchdacht und entspricht in keiner Form unserer freiheitlichen und liberalen Haltung von Vielfalt in der Band.

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Der Shitstorm, der über unseren Bassisten wegen dieses Posts hereingebrochen ist, sowie der Shitstorm über die Band selbst, war nicht nur unfair, sondern den Geschehnissen nicht angemessen. Mikki (der Sänger) befindet sich mit Mähna (dem Bassisten) in einem freundschaftlichen und konstruktiven Dialog, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Wir wünschen euch allen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und freuen uns auf die kommenden Konzerte.“


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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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