Triumph Of Death: Totgesagte leben leichter

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Das komplette Interview mit Tom Gabriel Warrior von Triumph Of Death findet ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

METAL HAMMER: Was macht die Songs von Hellhammer heute relevant?

Tom Gabriel Warrior: Das Publikum. Anfangs, 1982 bis ’84, gab es lediglich eine Handvoll Leute, die zu uns standen. Aber es war uns vergönnt, dass über die Jahre hinweg eine Relevanz entstand. Ich lebte damals in den USA, und als ich Mitte der Neunziger nach Europa zurückkam, sprachen mich plötzlich links und rechts die Leute auf Hellhammer an. Das ist ein gigantisches Geschenk, für das ich unendlich dankbar bin. Denn ich weiß, wie es ist, nicht beachtet zu werden.

Früher hat man uns ausgelacht, unsere Musik als Lärm bezeichnet, bis wir teilweise selbst gedacht haben: Okay, dann sind wir eben dazu bestimmt, im Proberaum Demos zu machen. Deshalb bedeutet es mir vermutlich noch viel mehr als den anderen Band-Mitgliedern, als Headliner Hellhammer-Songs in Brasilien oder Australien spielen zu dürfen – und zwar ohne die kleinste Änderung.

MH: Demnächst erscheint das erste Live-Album von Triumph Of Death. War das geplant?

TGW: Es gab keinerlei Zwang, keine Deadlines, keinen Druck. Wir fanden die Konzerte einfach cool, wollten dieses Gefühl einfangen und nahmen deshalb etliche von ihnen auf. Nachdem einige Mitschnitte sehr geil waren, entschieden wir uns dazu, daraus eine Platte zu machen.

MH: Nach welchen Kriterien habt ihr die Songs ausgesucht?

TGW: Uns ging es vor allem um die Stimmung. Bei den Songs, die in Portugal aufgenommen wurden, hört man zum Beispiel, dass die Fans total aus dem Häuschen waren.

Anachronistisches Album

MH: Du hast die Platte zusammen mit deinem Triptykon-Weggefährten V. Santura produziert …

TGW: Er ist über die Jahre zu einem meiner engsten Freunde geworden, was erstaunlich ist. Wir sind sehr verschieden, arbeiten im Studio aber unheimlich gut zusammen. Er weiß genau, was die Musik braucht, die ich schreibe, kennt mich in- und auswendig. Und egal, wie hoch sein Anspruch als Produzent auch ist: Er liebt rotzige, heavy Musik. Wir hatten unheimlich viel Spaß. Auch, weil wir uns dagegen entschieden hatten, das Ding zu Tode zu editieren und am Computer nachträglich alle Fehler zu korrigieren, wie das bei modernen Bands heute üblich ist. Dadurch ist ein sehr anachronistisches Album entstanden.

MH: Früher hast du dich oft über die fehlende musikalische Qualität bei Hellhammer beschwert. Wie stehst du heute dazu?

TGW: Das ist so, da gibt es keinen Weg drumherum. Jetzt, da ich ein alter, greiser Musiker bin, kommt mir das jedoch zugute: Das Proben ist nicht so schwer. Es existiert aber auch noch der andere Tom, der einen künstlichen Anspruch hat und versucht, mit Triptykon jedes Mal etwas anderes und Neues zu schaffen. Zwischen der Musik von Triptykon und Hellhammer klafft eine gigantische Lücke, auch wenn Hellhammer ganz klar die Wurzel von Triptykon ist und es viele Parallelen in der Dunkelheit und Heavyness gibt.

Aber natürlich waren Hellhammer sehr primitiv. Und als meine ganze „Credibility“ auf den Schultern von Hellhammer lastete, war nicht viel zu holen. Ich war damals völlig unerfahren und naiv. Jetzt, da ich auf der anderen Seite etwas habe, das beweist, dass ich vielleicht auch ein bisschen mehr draufhabe, kann ich völlig unbeschwert sein. So, wie es jetzt ist, ist es super.

Weshalb Triumph Of Death viele junge Fans haben, wie Toms Arbeit mit Triptykon durch RESURRECTION OF THE FLESH beeinflusst wird und ob es weitere Live-Platten geben kann, lest ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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