Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Tunnelblick: Tobias Sidegard (Necrophobic)

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Was hat dich zum Heavy Metal gebracht?

Mich zog das ganze Image an. Die langen Haare, die Gitarren, die scharfen Frauen usw. Ich hing mit meinem Vater bei dessen Freunden rum und hörte mir Y&T und AC/DC an. Das war für mich der Himmel auf Erden. Danach fing ich an, selber Alben zu kaufen. Kiss, Mötley Crüe, Wasp, Iron Maiden und viele mehr.

Wer verkörpert für dich den Metal am meisten und warum?

Rob Halford! Seine Kleidung und seine Ausstrahlung inspirieren mich selbst heute noch. Er ist einfach unglaublich. Und dass er schwul ist, macht mir überhaupt nichts aus. Er ist der König des Metal!

Was ist das beste Metal-Album aller Zeiten?

Das Album, das wahrscheinlich am meisten für meine musikalische Karriere bedeutet, ist wohl ALTARS OF MADNESS von Morbid Angel. Das war damals bei Erscheinen einfach etwas komplett anderes. Wir konnten unseren Ohren kaum trauen. Ich mag aber auch SEVENTH SON OF A SEVENTH SON von Iron Maiden. Es ist das atmosphärischste Album von Maiden und ich kann einfach nicht genug davon kriegen.

Was ist die wichtigste Metal Band ever für dich?

Black Sabbath! Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt legten sie den Grundstein für das, was wir heute machen. Sie waren die erste Band, die so heavy gespielt hat und die auch diese ganzen okkulten Elemente in ihre Musik gepackt hat. Ich bin wirklich der Meinung, dass die ganze Szene ohne Sabbath ziemlich anders klingen würde.

Was bedeutet Heavy Metal für dich generell: Lifestyle oder Musik?

Beides. Meine Freunde und ich essen, scheißen und kotzen Heavy Metal! Natürlich kann ich mir auch andere Musikarten anhören. Aber ich kehre immer wieder zum Metal zurück. Selbst wenn ich nur nach nebenan zum Einkaufen gehe, ziehe ich mir als erstes meine Lederjacke und meine Schlangenlederstiefel an. Es ist einfach eine Lebenseinstellung und ich werde da auch nie rauswachsen. Ich bin extrem stolz darauf, Metal Fan zu sein!

Was ist die Zukunft des Heavy Metal – was passiert als nächstes?

Ich habe keine Ahnung. Dieser moderne Metal interessiert mich überhaupt nicht. Aber die Szene lebt komplett für sich und ich denke, dass wir eigentlich für immer so weiter machen können. Mit Metal beschäftigt man sich sein ganzes Leben, nicht nur in der Jugend. Daher kann Metal, solange wir frisches Blut in die Szene kriegen, ewig leben. Die Jugendlichen werden sich auch immer für die alten Bands aus den 70ern und 80ern interessieren. Das ist das Besondere an Metal und der Grund, warum er ewig leben wird.

Was war das verrückteste, das du als Metal-Musiker jemals gemacht hast?

Hier muss ich leider passen. Denn mit Necrophobic auf Tour zu gehen ist immer verrückt. Und wir haben so viel absolut verblödetes Zeug und verrückte Sachen gemacht die ihr uns sowieso nie glauben würdet. Außerdem sind diese Geschichten nicht für ein seriöses Magazin geeignet, hehe.

In welchem Land gehst du am liebsten auf Tour – und warum?

Deutschland ist für uns das wichstigste Tour-Land. Die Fans dort kennen den Metal einfach und die Auftritte sind meistens sehr gut organisiert. Aber wir waren schon sehr oft dort und ich bevorzuge eigentlich die wärmeren Länder. Italien ist toll. Sie haben eine großartige Kultur, die vor allem im Umgang mit dem Tod sehr gebildet ist, und das Publikum ist absolut wild. Mexiko ist auch immer eine krasse Erfahrung.

Was war der größte Fehler, den du in deiner Karriere bisher begangen hast?

Bei Black Mark zu unterschreiben und zu glauben, dass wir die gleichen Chancen wie die anderen Stockholmer Bands bekommen. Aber während die auf Tour gingen, während die Szene explodierte, saßen wir zu Hause und haben deren Erfolg bestaunt. Wir hatten sehr viele tolle Angebote für Touren nachdem THE NOCTURNAL SILENCE erschien, aber Black Mark ließ uns nicht fahren. Kein Interesse, keine Unterstützung, nichts. Wir hatten mit Necrophobic eine echt harte „Kindheit“. Rückblickend hätten wir wahrscheinlich mit einem anderen Label, das wirklich an uns interessiert war, signen sollen, aber wir wollten unbedingt beim selben Label wie Bathory sein. Das war ein Fehler. Wenn wir damals anders gedacht und gehandelt hätten, wäre unsere Situation heute wahrscheinlich deutlich besser.

Was war der Höhepunkt deiner Karriere bisher?

Die ersten Live-Shows im Ausland in der Mitte der 90er. Außerdem das Gefühl, THE NOCTURNAL SILENCE das erste mal in meinen schwitzigen Teenager-Händen zu halten. Ich war noch sehr jung damals und es fühlte sich fantastisch an, ein Album rausgebracht zu haben.

Was sind die 5 wichtigsten Metal-Alben aller Zeiten – ohne spezielle Reihenfolge?

ALTARS OF MADNESS – Morbid Angel
SEVENTH SON OF A SEVENTH SON – Iron Maiden
BATHORY – Bathory
REIGN IN BLOOD – Slayer
BLACK SABBATH – Black Sabbath

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden + damit euch auch sicher nichts entgeht.

teilen
twittern
mailen
teilen
Rob Halford über die neuen Judas Priest-Singles

In einem Interview mit Remy Maxwell von Audacy Check In äußert sich Rob Halford zu den ersten drei Singles des neuen Judas Priest-Albums: ‘Panic Attack’ ‘Trial By Fire’ und ‘Crown Of Horns’. Der Sänger betont die Bedeutung der ersten drei Tracks, die von einem Album veröffentlicht werden. Dabei bezieht er sich auf Konnektivität und die Demonstration der musikalischen Ausrichtung. Nur zusammen mit Ausgabe 03/2024 gibt es eine weltexklusive 7“-Vinyl-Single der Hohepriester des Heavy Metal. Neben der brandneuen Single ‘Crown Of Horns’ (physisch hier noch vor Album-Release!) auf der A-Seite, scheppert es auf der B-Seite mit einer Live-Aufnahme von ‘Painkiller’ live…
Weiterlesen
Zur Startseite