Freitag, 22.07.2011
Während die mit Hardcore und Punk abgeschmeckten Death Metal-Freaks Black Breath aus Seattle das Volk vor der zweiten Bühne in Stimmung bringen, machen vor allem Omnium Gatherum als Eröffnungsband im Zelt von sich reden. Der Zulauf dort ist jedenfalls schon recht ordentlich, was in den nächsten drei Tagen grundsätzlich bei fast jeder finnischen Band der Fall sein wird.
Auf der Hauptbühne des Tuska Open Air geht es danach gleich munter mit den kalifornischen Thrashern Forbidden weiter. Die alten Hasen sind heute wirklich gut drauf, jedoch sieht es vor der Bühne noch eher mäßig aus. Die Amis, allen voran Sänger Russ Anderson, haben dennoch richtig gute Laune und zeigen sich in gut geschmierter Form. Grund genug haben sie auch, denn schließlich spielen sie ihre erste Show in Helsinki seit ihrer Show mit Death Angel im Jahre 1990. Neben Songs vom letzten Album OMEGA WAVE wissen vor allem alte Granaten wie ‘Step By Step’, ‘Forbidden Evil’, ‘Through Eyes Of Glass’ und ‘Chalice Of Blood’ zu überzeugen. Zwischendurch gibt es mit ‘Children Of The Sea’ auch noch eine durchaus hörbare Dio-Coverversion zu hören, die natürlich dem verstorbenen Ronnie James Dio gewidmet wird. So und nicht anders muss der Startschuss eines Festivals aussehen.
Weiter mit der alten Schule ging es sogleich auf den beiden hauptsächlichen Nebenschauplätzen. Zum einen mit Hell, der britischen Kult-Band um Gitarrist und Produzentenlegende Andy Sneap, die im Zelt für ordentliche Temperaturen sorgen. In ansprechendem Untoten-Look mit ordentlich viel Puder im Gesicht lassen sich die anwesenden Heavy Metal-Fans überzeugen. Fast zeitgleich spielen zum anderen aber die alten italienischen Speed Metal-Herren Bulldozer, denen es sichtlich gefällt, auf der Bühne zu stehen, vor der jedoch nach wie vor größere Löcher klaffen. Die Italiener um Frontmann AC Wild lassen sich trotz allem nicht lumpen und gehen nach einem soliden Set und Stücken wie ‘Aces Of Blasphemy’ und ‘Willful Death’, das AC dem Originalsänger Dario Carria widmet, welcher Ende der Achtziger Selbstmord beging.
Arch Enemy sorgen im Anschluss für das Highlight des Tages – zumindest was den Zulauf vor der Hauptbühne angeht. Wie zu erwarten starten Frau Gossow und ihre Männer mit dem Intro ‘Khaos Overture’ samt Opener ‘Yesterday Is Dead And Gone’ vom aktuellen Album KHAOS LEGIONS in den heißen Nachmittag. Auch hier kann man einmal mehr die Uhrwerkspräzision dieser Band bewundern, die ihre neuen Songs relativ früh verbrät, um gegen Ende Klassiker der Marke ‘We Will Rise’ oder ‘Nemesis’ gen Helsinki zu blasen. Einziges Manko, das auf Dauer nervt, ist der stellenweise sehr höhenlastige Gitarrensound.
Ein weiteres Manko des Tuska Open Airs ist die in manchen Fällen recht ungünstige Belegung von Zweit- und Drittbühne. So steht man im Anschluss vor der Qual der Wahl, ins Zelt zu gehen, um sich von Grave den Arsch versohlen zu lassen, oder sich auf der größeren Nebenbühne ein psychedelisches Doom-Breet von Electric Wizard servieren zu lassen. Laut und druckvoll beschallen Grave das gut gefüllte Zelt, in dem allerdings noch ein paar Grad mehr vorherrschen, als draußen, wo man zumindest ab und an mal ein leichtes Lüftchen verspüren kann. Electric Wizzard hingegen fahren mit ‘Witchcult Today’ schwergängiges Geschütz auf. Feine Sache, auch wenn nicht wirklich sehr viel los ist vor der Bühne. Electric Wizard hat das aber nichts an und so spielen sie sich und ihre Anhänger in einen wummernden Rausch, der nach ‘Satanic Rites Of Drugula’ und ‘Dopethrone’ im elegischen ‘Funeralopolis’ seinen exzessiven Höhepunkt findet.
Was in den anschließenden 75 Minuten folgt, ist einer der Höhepunkte des gesamten Festivals. Bis auf den fehlenden Gitarristen Alf Svensson betreten At The Gates im Original Line-Up zum Intro ‘The Flames Of The End’ die Bühne. Sänger Tomas ‘Tompa’ Lindberg und der Rest der Kult-Truppe haben sichtlich viel Spaß und die Stimmung in der Band scheint seit der Reunion-Festivaltour 2008 nie besser gewesen zu sein und die Schweden geben noch mehr Gas als vor drei Jahren. Das Set ist gespickt mit Songs für die Death Metal-Ewigkeit. ‘The Swarm’, ‘Terminal Spirit Disease’, ‘Nausea’ – nur um ein paar Songs zu nennen – sind alle am Start und erschüttern Helsinki in seinen Grundfesten.
Die letzten Töne dieses denkwürdigen Auftritts sind noch nicht ganz verklungen, da werden im Zelt schon die ersten fetten Riffs der Spiritual Beggars vernommen. Runde zwei für Michael Amott also, den man sehr gerne auch mal wieder mit dieser Band erleben will. Breitwandiger Stoner Rock mit mächtig viel Eiern in der Hose hallt da über das Gelände. Nach ‘Wonderful World’ und ‘Fools Gold’ heißt es jedoch Bühnenwechsel, auf der Nebenbühne starten nämlich leicht zeitversetzt Killing Joke. Die Engländer zählen gerade auch im Metalbereich zu den einflussreichsten Künstlern und auch heute, in ihrem 32. Jahr, zeigen sie der Welt, warum dies so ist. Wenige Sänger versprühen derart viel Charisma und Präsenz, wie Jaz Coleman. Mit ‘Love Like Blood’, ‘Wardance’, ‘Depthcharge’ oder ‘The Wait’ können die Briten auch überhaupt nichts falsch machen. Schade nur, dass es die meisten Festivalbesucher nicht zu interessieren scheint. Wenn die nur wüssten, was ihnen da gerade entgeht. Mit ‘Pandemonium’ beschließen Killing Joke ihren grandiosen Auftritt, der wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte.
Auf der Hauptbühne gerät der Einstieg von Morbid Angel holprig. Er klingt weniger nach ‘Immortal Rites’ und ‘Fall From Grace’, sondern vielmehr nach Sound-Problemen. Danach sind alle Klassiker am Start und sorgen dafür, dass etliche Köpfe kreisen. Bei neuen Songs wie ‘Nevermore’ und ‘I Am Morbid’ droht die Stimmung leicht zu kippen, bevor Morbid Angel mit ‘Blood On My Hands’ und ‘God Of Emptiness’ auf großartige Weise ihr Set beenden.
Samstag, 23.07.2011
Am Samstag ist Thor den Festivalbesuchern gegenüber etwas wohlgesinnter und schickt immer mal wieder einige Wolkenbänder vorbei. Danke hierfür! Auf der Nebenbühne erleben wir wohl einen kleinen Rekord. Arch Enemy-Bassist Sharlee D’Angelo steht gerade zum dritten Mal binnen 24 Stunden auf der Bühne. Witchery geben sich die Ehre und sichtlich auch Mühe, doch mangels Besuchern mag nicht so recht Stimmung aufkommen. Das, obwohl Songs wie ‘The Reaper’ und ‘Awaiting The Exorcist’ durchaus zu gefallen wissen. Auf der Hauptbühne laufen danach die Oranjes von Epica auf. Mit neuen Outfits und einer gehörigen Portion Spiellaune wissen die Holländer, wie sie das Tuska glücklich machen können. ‘Resign To Surrender’ dient der Band wie so oft in letzter Zeit als Einstieg – Helsinki scheint es zu gefallen. Sängerin Simone Simons kommt natürlich erst kurz vor ihrem Einsatz auf die Bühne. Der Einsatz sitzt, die Haare auch, bzw. sie wehen im Wind des eigens dafür vorgesehenen Ventilators. Etwas weiter entfernt von der Bühne machen sich die Nachteile des Geländes bemerkbar: deutlich hörbare Verwehungen des Sounds, mal laut mal leise, vor allem weiter hinten. Epica selbst bekommen davon nichts mit. So bahnen sie sich ihren Weg durch ‘Unleashed’, ‘The Obsessive Devotion’ und das abschließende ‘Consign To Oblivion’, die trotz leichtem Regen dankend angenommen werden. Man kann sich aber manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass Frau Simons vielleicht zu sehr um ihr Erscheinungsbild besorgt ist.
Sprechchöre im Zelt weisen danach darauf hin, dass mit Moonsorrow gleich eine weitere der vielen abgefeierten einheimischen Bands die Bühne entern wird. Im Original Line-Up, also mit Gitarrist Henri Sorvali, versetzen die Finnen das Zelt unter anderem mit ‘Muinaiset’, ‘Kivenkantaja’ und ‘Aurinko ja Kuu’ in einen wahren Festivalrausch. Die Stimmung ist bei den wenigen, weil langen Songs so gut, wie noch nie an diesem Tag. Zeitgleich gibt sich Nightwish-Bassist und -Sänger Marco Hietala als Hampelmann bei seiner anderen Band Tarot. Er witzelt herum, trägt ein rosafarbenes Shirt und hat einen verchromten Biker-Helm auf dem Kopf sitzen. Tarot selbst sorgen bei ihren Fans für ein gute und lustige Unterhaltung zwischendurch.
Katatonia müssen sich im gleißenden Tageslicht anfangs erst einmal zurechtfinden. Das riesige NIGHT IS THE NEW DAY-Backdrop ist eindrucksvoll und hilft ein wenig, doch den Schweden fehlt einfach das passende Lichtverhältnis. Trotz allem macht die Band einen frischen, gut aufgelegten Eindruck, als sie mit ‘Forsaker’ und ‘Liberation’ in ihr Set einsteigen. Sänger Jonas Renkse zeigt im Verlauf der Show sogar sein Gesicht, das normalerweise immer hinter den Haaren versteckt wird. Und siehe da: ist das nicht ein Grinsen, das er da durchblicken lässt?
Der nun anstehende Auftritt von Wintersun wurde im Vorfeld heiß diskutiert, schließlich liegt das letzte Konzert der Finnen in ihrer Heimat nun auch schon gute fünf Jahre zurück. Mastermind Jari Mäenpää gibt sich sichtlich erfreut ob des allgemeinen Interesses, das ihm und seiner Band entgegengebracht wird. Die Granaten des ersten und nach wie vor einzigen Albums haben auch 2011 nichts von ihrer Pracht verloren und es ist erfrischend, ‘Sleeping Stars’, ‘Death And The Healing’, oder ‘Starchild’ endlich mal wieder live zu hören. Einen neuen Song gibt es obendrauf:‘The Way Of The Fire’. Gute zehn Minuten lang und mit allen Erfolgszutaten dieser Band. Gelungene Rückkehr. Aus dem Zelt steigen derweil dicke Nebelschwaden, denn die japanischen Psychedelic Doomer Church Of Misery fahren dort ihre Regler bis zum Anschlag und bieten fette Riffs zur gediegenen Nachmittags-Unterhaltung. Stücke wie ‘El Padrino’ und ‘Shotgun Boogie’ machen jedenfalls richtig viel Laune. Blind Guardian sind danach auf der Hauptbühne dran, vor der es nicht gerade übermäßig voll ist. Hier und da sieht man aber immer wieder Grüppchen (vornehmlich) älterer Metalfans, die sämtliche Songtexte vom Opener ‘Sacred Worlds’ über ‘Valhalla’ bis hin zu ‘The Bard’s Song’ und ‘Mirror Mirror’ lauthals mitsingen können. Womit die Krefelder jedoch offensichtlich nicht gerechnet haben, ist die Auswirkung der finnischen Sommersonne, denn am Ende des Auftritts macht sich dort, wo anfangs noch weiße Haut zu sehen war, knallroter Sonnenbrand bemerkbar.
Deutlich betroffen von der Tragödie, die sich am Vortag in Oslo und auf Utøya zugetragen hatte, steigen Enslaved mit Trauerflor auf die Nebenbühne. Jedes Bandmitglied trägt ein schwarzes Band am rechten Arm als Zeichen der Trauer und des Mitgefühls. Einige Fans vor der Bühne halten minutenlang mehrere Norwegen-Flaggen in die Luft. Es sind ergreifende Momente, die das Tuska Open Air gerade erlebt. ‘Ethica Odini’, der grandiose Eröffnungstrack des letzten Albums, dient auch heute als Startschuss für einen tiefgängigen und energiegeladenen frühen Abend. ‘The Fusion Of Sense And Earth’, ‘Ground’ und ‘Allfadr Odhinn’, sowie das selten live gespielte ‘The Voices’ vom MONUMENSION-Album sind wahre Glanzlichter des zweiten Festivaltages. Im Zelt spielen zur gleichen Zeit die geheimnisumwobenen Teufelspriester Ghost. Der Hype der letzten Monate hat auch vor dem Tuska nicht Halt gemacht. Und man muss sich eingestehen, dass an den Schweden wesentlich mehr dran ist, als sehr viel Stoff und sehr viel Weihrauch. Das Tuska-Volk fühlt sich von den Songs des Debütalbums OPUS EPONYMOUS bestens unterhalten. Als hätte man nicht eh schon die Qual der Wahl, laufen Rotten Sound auf der vierten Bühne zu Höchstformen auf und vernichten die Welt, wie es scheint.
Ein alter Bekannter des Tuska Open Airs ist bereits ein Jahr nach seinem legendären Doppelkonzert schon wieder zurück in Helsinki. Bei Devin Townsend kommt als einziger Band die Lichtshow endlich zum Tragen – wenn auch nur im letzten Drittel des Sets. Viele Fans erleben gleich zu Beginn eine äußerst erfreuliche Überraschung: Anneke van Giersbergen, die ehemalige The Gathering-Frontfrau, tritt als Gastsängerin auf. Die positive Art der Sängerin wirkt sich auch unmittelbar auf Maestro Townsend aus, der von Anfang bis Ende mit einem breiten Grinsen über die Bühne fegt, sich vor Anneke auf die Knie wirft und ihr quasi zu Füßen liegt. Townsend selbst würde wohl selbst am liebsten auch bis in alle Ewigkeiten weiterspielen, doch um 22 Uhr muss aufgrund der örtlichen Auflagen schon Schluss sein, leider.
Sonntag, 24.07.2011
Am letzten Tuska-Tag ist das Programm noch etwas komprimierter, denn heute muss bereits um 21 Uhr Schluss sein. Eine Grandiose Licht- und Pyroshow bei Amon Amarth oder Amorphis konnte man also von vorneherein knicken.
Erste Erkenntnis des Tages: in Impaled Nazarene-Frontmann Mika Luttinen steckt 2011 noch immer so viel Hass und Wut, wie man es von ihm in Erinnerung hat. Dementsprechend engagiert zerlegt er gemeinsam mit seiner Truppe die Zeltbühne in kleine Teile. Auf der Nebenbühne sollte im Anschluss eine der zu Recht verdammt heiß gehandelten Newcomer-Bands für Furore sorgen. Kvelertaks Mauerbrecher-Qualitäten scheinen sich auch weit herumgesprochen zu haben, denn so voll wie am frühen Sonntagnachmittag war es bisher noch nie vor der zweiten Bühne. Schaut man sich die Norweger aber genauer an, kommt man zur Überzeugung, dass diese sechs Bastarde sich auch vor fünf Fans genau so ins Zeug legen würden, als vor den Tausenden heute.
Meshuggah auf Festivals zu sehen, passiert zu Hause in Deutschland so ungefähr alle Schaltjahre mal. Umso größer ist die Vorfreude auf die vertrackten Schweden, die gleich mit dem Paukenschlag ‘Rational Gaze’ die Bühne entern. Präzise und auf den Punkt erschüttern die mächtigen Riffs ganz Suvilahti und vermutlich auch den Rest der Stadt. ‘Stengah’, ‘Pravus’ und ‘Combustion’ geben einigen wohl schon den Rest. Nicht, dass viele das Weite suchen. Im Gegenteil: Meshuggah haben zu Recht einen immensen Zuspruch.
Bereits während der letzten Songs von Meshuggah geben sich Shining in der Halle die Ehre. Die Hütte ist voll mit Black Metal-Anhängern und Sänger Niklas Kvarforth samt der restlichen Belegschaft gibt ihnen das, was sie fordern. Die Meute in der Halle scheint bestens bedient. Seltsam wird es nur, als der Sänger ein silbernes Tablett mit weißem Zeug gereicht bekommt. Coolness ist anders.
Agnostic Front haben derweil auf der zweiten Bühne den wohl schwersten Stand aller Bands des Wochenendes. Trotz gewohnt viel Einsatz und Herzblut interessieren sich nur wenige für die New York Hardcore-Legende. Schade eigentlich. Im Zelt bei Jex Thoth sieht die Sache aber ganz anders aus. Sängerin Jessica liegen die männlichen Besucher allesamt nach kürzester Zeit zu Füssen. Mit ihrem okkult-psychedelischen Doom bieten Jex Thoth ein Kontrastprogramm für Auge und Ohr. ‘The Banishment’, ‘Tauti’ und ‘When The Raven Calls’ stehen unter anderem auf dem Programm, das die Kalifornier heute zum Besten geben. Sängerin Jessica berührt dabei vor allem durch ihre unvergleichliche, hypnotische Stimme. Man kann nicht genau sagen, was da in der Luft liegt, aber es grenzt wirklich an Schwarze Magie.
Danach ist die Zeit gekommen für ein weiteres Heimspiel. Amorphis werden vor einheimischer Kulisse grandios empfangen. Die Band selbst scheint sich auch sehr auf diesen Auftritt gefreut zu haben, denn alle strahlen quasi um die Wette. Mit ‘My Enemy’, ‘Sky Is Mine’ und ‘The Smoke’ starten die Finnen furios in ihr Set. Was jedoch für Kopfschütteln sorgt, ist das im Vorfeld groß angekündigte, neue Pyro-Programm, das aufgrund der Lichtverhältnisse wie Perlen vor die Säue wirkt.
Misery Index zerpflücken danach die Zeltbühne mit bekannt immenser Schlagkraft. Unglaublich, welche Energie aus den Amis zu Tage tritt. Auf der zweiten Bühne kann man jedoch gleich das nächste Heimspiel bewundern. In diesem Falle mit der finnischen Horde Turisas. In traditionell rot/schwarz gehaltener Kriegsbemalung entern die Krieger das Schlachtfeld, das Ganze im Original-Line Up und voller Energie. ‘To Holmgard And Beyond’ ist der Startschuss in ein packendes Set. ‘One More’ vom BATTLE METAL-Album und ein neues Stück namens ‘Take The Day!’ folgen. Neben Sänger Mathias Nygård stehen vor allem der virtuose Violinist Olli Vänskä und die nicht bemalte Akkordeonspielerin Netta Skøg. Die Fans feiern ‘In The Court Of Jarisleif’ genau so ab, wie ‘The Great Escape’ und das darauf folgende ‘Fields Of Gold’ Wie
Feuerbanner, Kriegsgötter und tausende Fans prägen das Bild des Festivalgeländes vor der letzten Band, die das Tuska Open Air 2011 beenden wird. Amon Amarth gehören mittlerweile zu den schlagkräftigsten Festivalbands überhaupt. Johann Hegg und seine Krieger sind durch alle Metal-Schichten angesagt, wie sonst was. Und sie sind bester Laune, als sie mit dem Doppelschlag ‘War Of The Gods’ und ‘Free Will Sacrifice’ die Hauptbühne stürmen. Fliegende Matten soweit das Auge reicht, in die Luft gereckte Hörner und Fäuste. So muss es aussehen, wenn sich ein Headliner die Ehre gibt. Die Stimmung auf dem industriell geprägten Gelände ist ausgelassen. Die Schweden präsentieren eine gute Mischung ihres bisherigen Schaffens. Dabei fällt auf, dass Amon Amarth mittlerweile derart viele Live-Kracher auf Halde haben, dass sie alleine schon aus Zeitgründen nicht alle davon spielen können. Ein großes Plus für die Tuska-Veranstalter ist aber die Tatsache, dass sie jeder Band ausreichend Spielzeit gewähren. Im Falle des Headliners sind das stattliche 90 Minuten, und die Schweden wissen sie zu nutzen. ‘Live For The Kill’, ‘For The Stabwounds In Our Backs’, ‘Cry Of The Blackbirds’, jeder einzelne Song wird mit Schlachtengesängen und Jubelschreien abgefeiert.
(Fotos mit freundlicher Unterstützung von A. Dujardin und T. Salminen)
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