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Vorschau auf ‘Far Cry 4’: Die Luft wird dünner

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Die Reise ins Zielgebiet hat Nebenwirkungen. Aufgeplatzte Lippen und Sonnenbrand im Gesicht zählen noch zu den Kleinigkeiten. Wer die Achttausender überleben will, muss mit dem Schlimmsten rechnen: Schneeblindheit, Erbrechen, Erfrierungen, Hirnödeme. Der Reisende muss essen, selbst wenn er keinen Hunger verspürt und er benötigt einen Sauerstofftank, weil der Himalaja seinen Herausforderern obendrein die Atemluft raubt. Und oft genug das Leben.

Handelte es sich nicht um den letzten Wunsch der Mutter, würde Ajay Ghale wohl niemals die schneedeckten Steilhänge dieser Region betreten. Schon auf dem Sterbebett liegend, bittet die Mutter den Sohn, ihre Asche in den Bergen zu verstreuen. In Kyrat, so die Sterbende, sei die Welt noch ursprünglich, ungezähmt und wild. Und so macht sich Ajay auf den Weg ins alte Heimatland, nicht ahnend, dort weiteren Familiengeheimnissen auf die Spur zu kommen und willens, den Strapazen auf dem Dach der Welt zu trotzen.

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Far Cry, der Spiele-Popstar

Dass dort oben keine besinnliche Trauergemeinde wartet, sondern ein ziemlich abgedrehter Jung-Diktator mit blondierter Haartracht und eigenem Twitter-Account, dürfte inzwischen jedem Gamer bekannt sein. Der charismatische Pagan Min gehört wie das Spiel, in dem er den Bösewicht markiert, zu den bekanntesten Gesichtern der Branche. Grund ist der Riesenerfolg des Vorgängers „Far Cry 3“, der die Shooterreihe aus dem Stand zu einer der Topmarken formte. Das Erfolgsrezept: eine florierende Open-World mit durchdachtem Crafting-System, heterogene Außenposten für schnelle Feuergefechte zwischendurch und eine höhepunktreiche Geschichte. „Tatsächlich haben wir ,Far Cry 3‘ öfters verkauft, als geplant. Auch das fast durchweg positive Feedback der Spieler hat uns schon ein bisschen überrascht“, sagt Creative Director Alex Hutchinson im Interview. Es ist kein Wunder, dass das am 18. November erscheinende „Far Cry 4“ auf bewährte Stärken setzt und das poppig-bunte Räderwerk nur im Detail aufbohrt.

Von Clint Eastwood und Twitter

In der Anspielsession bei Ubisoft lernt Ajay einen Teil des Figurenensembles kennen. Da wären etwa die Rebellen Amita und Sabal, die Pagan Min auf unterschiedliche Art und Weise bekämpfen und beide um die Gunst des Spielers buhlen. Wie schon im Vorgänger entscheiden Sie sich zu Spielbeginn für eine Partei – Ihre Wahl beeinflusst das weitere Geschehen maßgeblich. Die Geschichte treibt Sie wie gewohnt quer durch eine weitläufige Naturkulisse und beschwört das große Melodrama herauf. Allzu ernst meint es „Far Cry 4“ selbstredend nicht – die Tragik der Story wird jederzeit durch witzige Einschübe aufgebrochen. Wenn etwa der kantige Hurk aus „Far Cry 3“ in einem Jeep sitzend einen filmreifen Cowboy-Monolog über Clint Eastwood, Twitter und „Bro-Love“ zum Besten gibt, ist das großartige Unterhaltung. Nur wenige Spiele versprühen Zeitgeist so stilsicher wie „Far Cry“. Teil vier scheint den poppigen Einschlag konsequent weiterzuführen.

Ein Elefant im Partisanenladen

Und während Sie den Komikern im Autoradio lauschend durch Kyrat brettern, passieren Sie zahlreiche Gelegenheiten zum Austoben – in der Regel sind das die Außenposten. Was dort zu tun ist, wissen die meisten Spieler aus Teil drei: anschleichen, Alarm verhindern und einen Terroristen nach dem anderen umlegen. Dabei können Sie durchaus kreativ vorgehen: Vielleicht haften Sie eine Mine an ein Fass und rollen es zu den schwerbewaffneten Jungs. Vielleicht zerschießen Sie von fern mit einem Scharfschützengewehr das Schloss, das den Tiger im Käfig verwahrt. Oder Sie schwingen sich auf eine der wenigen wirklich neuen Attraktionen in „Far Cry 4“: den Rücken eines Elefanten. So reiten Sie einfach entspannt durch die Landschaft – oder ballern sich rigoros durch die Terroristen-Nester. Die Dickhäuter sind die sympathischen Fleischpanzer des Spiels. Auf dem Buckel eines Elefanten schießen Sie nicht nur mit AK-47 & Co., sondern schlackern auch mit dem Rüssel. So schmettern Sie Gegner und Autos mit spitzbübischem Grinsen aus dem Weg – dieses neue Spielelement zündet!
 

Computer Bild Spiele

Kralle und Rüssel

Bei der Brachialkraft, die so ein Elefant entfesselt, scheint es fast verwunderlich, dass er für heilende und handwerkliche Fähigkeiten im Skill-Menü steht. Wo bei „Far Cry 3“ noch drei Entwicklungs-Bäume herhielten (Reiher, Hai und Spinne), gibt es in Teil vier nur noch zwei – Elefant und Tiger. Logischerweise verkörpert die Raubkatze sämtliche Kampf-, Waffen- und Tarnkünste. Mit der Auflevel-Mechanik wehte vor zwei Jahren ein seichter Rollenspielwind über die Shooterinseln von „Far Cry 3“. Numero vier gestaltet das Baum-Menü etwas übersichtlicher und fügt ein paar neue Fähigkeiten hinzu – ändert aber sonst nicht viel.

So sieht der Himalaja aus?

Und so jagen Sie weiter Fell um Fell für Rucksäcke, größere Munitionsgürtel und was das Kriegerherz begehrt. Tiere gibt es reichlich und noch immer ist die Jagd ebenso wie das ziellose Herumstreunen im Urwald ein abenteuerlicher Zeitvertreib. Fast fühlt man sich, als hätte man Vaas und den südost-asiatischen Dschungel nie verlassen – leider. Wie die höchste Region der Erde sieht die Szenerie nämlich längt nicht immer aus. Wenn man im Gyrokopter sitzend aus etwa 100 Metern nach unten blickt, erinnern die grün-roten Baumkronen manchmal eher an den Kellerwald. Wer jedoch an den Himalaja denkt, hat garantiert Bilder von schneebedeckten Berggipfeln im Kopf, endlose Gletscher und steppenartige Trogtäler oberhalb der Baumgrenze. Gewiss hat „Far Cry 4“ solche Levelabschnitte im Gepäck, auch in der Anspielsession zieht es Ajay einmal in ein wunderbares Schneeplateau. Bislang jedoch macht sich trotz nettem Bergpanorama am Horizont der Ortswechsel nicht immer bemerkbar. Das gilt übrigens auch für den Wechsel von Last- auf Next-Gen-Konsolen. Grafische Quantensprünge sollten Sie lieber nicht erwarten.

Zwei gegen Pagan

Im Vorgänger gehörte das kooperative Zocken zu den Highlights. In „Far Cry 4“ gesellt sich ein neuer Modus namens „Guns for Hire“ hinzu. Darin laden Sie einen Freund in Ihre Partie ein, der in der Rolle von Hurk in die Pixelwelt stößt. Das funktionierte in der Anspielsession meistens fehlerfrei. Gemeinsam ziehen Sie dann durch Kyrat, teilen sich Erfahrungspunkte, erobern Außenposten sowie Ausrüstung, Tierpelze und Konsorten. Eine naheliegende Idee: Die Welt von „Far Cry 4“ bietet eine Menge Abenteuer, die im Team noch mehr Spaß machen dürften. Story-Missionen sind im Team allerdings Tabu, wie Alex Hutchinson beteuert.

Prognose: Far Cry 4

Wenig überraschend: „Far Cry 4“ unterscheidet sich von oben betrachtet kaum von seinem Vorgänger. Außenposten einnehmen, Funktürme freischalten, kernige Charaktere und eine lebendige Open-World: All diese Aspekte machten den Vorgänger stark – warum sollten die Entwickler davon abweichen? Gleichwohl setzt Ubisoft hier und da neue Impulse: kleinere wie das Schießen bei voller Fahrt – und größere wie der Ritt auf Elefanten und der aufgepumpte Koop-Modus. Wenn auch die Geschichte mit dem Spektakel aus „Far Cry 3“ mithalten kann, dürfte „Far Cry 4“ trotz weniger Reformen einer der Spaßgaranten des Jahres werden.

Erscheinungstermin „Far Cry 4“: 18. November 2014 für PC, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One.

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

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