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Live vom Festival

With Full Force 2015: Der Samstag

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Thrash-Legenden Feuerwerk

Es folgen die Thrash-Legenden von Kreator – und über Kreator muss man 2015 eigentlich nichts mehr schreiben, denn die Superlative dürften aufgebraucht sein. Mille Petrozza und seine Mannen beginnen mit Feuer, Konfetti und ‘Enemy Of God’. Und machen genauso weiter: Vor LED-Wänden und mit Feuer, Rauch und Klassikern wie ‘Extreme Aggression’, ‘Phobia’ und ‘Pleasure To Kill’ ebnet die größte deutsche Thrash Metal Band das Infield gnadenlos ein. Einziger Bruch in der ansonsten makellosen Performance: ein sich verselbständiger Pyro während ‘Violent Revolution’ der einfach nicht im Takt der anderen Flammenwerfer agieren will und stur weiterbrennt. Ein mutiger Bühnentechniker rettet Mille, der wegen der Hitze kaum noch an sein Mikro kommt, mit einem beherzten Handgriff. Feuer aus, die Show muss weitergehen. Eine starke Nummer!

Panzerkreuzer „Heaven Shall Burn“

Von sich verselbstständigen Bühneneffekten können nach diesem Abend wohl auch Heaven Shall Burn ein Liedchen singen. Kurz vor ihrer einzigen Deutschland-Show 2015 feuern nämlich die Luftschlangenkanonen schon während des Umbaus los. Die Bühne ist komplett eingesaut und die Licht-Träger müssen erstmal umständlich von störendem Behang befreit werden. Dann scheinen auch noch Teile der Soundcheck-Presets abhanden gekommen sein, denn die Vorbereitungen ziehen sich in die Länge – was die Band aber mit Missachtung und einem gnadenlosen Abriss quittiert. ‘Voice Of The Voiceless’, ‘The Weapon They Fear‘, ‘Hunters Will Be Hunted‘, ‘Counterweight‘, ‘Forlorn Skies‘: Dieser Panzerkreuzer kennt kein Erbarmen. Obwohl der Sound teilweise etwas matscht und einige Gesangspassagen etwas untergehen: Nach einer riesigen Circlepit bei ‘Behind A Wall Of Silence’ ist auch wirklich alles gesagt was zum Thema Heaven Shall Burn gesagt werden muss. Heimspiel hin oder her: Auf diese Art hätten HSB auf jeder Bühne die Herzen im Sturm erobert. Ein ansehnliches Höhenfeuerwerk entlässt glückliche Fans in die (kurze) Nacht.

Saturday Night Fever!

Denn nach dem Headliner ist vor Saturday Night Fever: Noch während des finalen Heaven Shall Burn-Feuerwerks können sich Knorkator über eine volle Hütte freuen – die Berliner zelebrieren ihren Anarcho-Sound mit ihrer ureigenen Anarcho-Art. Frontmann Stumpen posiert gekonnt in einer sexy rosa Lack-Hotpants und geht gegen Ende des Sets in einem mit Luft aufgeblasenen Ball Crowdsurfen. Und da der Fünfer sich an die Maxime hält, dass man aufhören soll, wenn’s am Schönsten ist, beschließen Knorkator ihren Auftritt mit dem nach vorne gehenden Boney M-Cover ‘Ma Baker’.

Bei den nachfolgenden, ordentlich abliefernden Diablo Blvd lichten sich merklich die Reihen – schade: tighte, energiegeladene Show der Antwerpener Hard-Rocker. Auch Red City Radio punkrocken druckvoll nach vorne; vor gefühlt noch weniger Hartgesottenen. Etwas voller ist das Zelt danach bei Red Fang, die zusammen mit den Leuten auf die zum Himmel schreiende Uhrzeit pfeifen und munter drauflos riffen. Die Stoner nutzen die Gelegenheit und mischen seltene Setlist-Gäste mit Metal-Disko-Krachern à la ‘Wired’, ‘Blood Like Cream’, ‘Prehistoric Dog’ und ‘Hank Is Dead’. Trotzdem sind alle um 4 Uhr froh, dass sie endlich in ihren Schlafsack fallen können.


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